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Die neue „ADAS One Solution“-Software soll in der Werkstatt für erhebliche Zeiteinsparungen sorgen. 
Foto: Bosch
Die neue „ADAS One Solution“-Software soll in der Werkstatt für erhebliche Zeiteinsparungen sorgen. 

Automechanka

Bosch halbiert die Rüstzeit für Kalibriervorrichtungen

Nach Reparaturarbeiten müssen Werkstätten immer häufiger Kamerasysteme und Sensoren für Fahrerassistenzsysteme justieren. Die Vorbereitung dafür kann allerdings recht lange dauern. Mit einer neuen Software will Bosch den Vorgang jetzt erheblich beschleunigen.

Mit der Kalibrier- und Justagevorrichtung „DAS 3000“ von Bosch können Assistenzsysteme in mehreren Schritten exakt kalibriert werden. Die im Vorfeld durchzuführende „Target-Positionierung“, bei der die Kalibriervorrichtung exakt und korrekt nach Herstellervorgaben zum Fahrzeug ausgerichtet wird, ist bislang allerdings sehr zeitaufwendig. Mit der neuen „ADAS One Solution“-Software für das DAS 3000 soll sich dieser Zeitaufwand um mehr als 50 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Messmethoden mit Maßband oder Laser reduzieren, verspricht Werkstattausrüster Bosch. Zusätzlich sei die Bedienerführung des Systems weiter verbessert worden, um bei komplexen Kalibrierabläufen sowohl erfahrene Anwender als auch Einsteiger sicher ans Ziel zu führen. Für Werkstätten bedeute das einen „deutlichen Qualitäts-, Zeit- und Effizienzgewinn“, schreibt das Unternehmen in einer Presseankündigung zur Automechanika Frankfurt.

Einfacher Kalibrierprozess

Die Kalibriervorrichtungen von Bosch sind mit integrierten Kameras ausgestattet, die auf Referenzpunkte und Tafeln am Fahrzeug ausgerichtet werden. Nach der Fahrzeugauswahl zeigt die Werkstattsoftware „Esitronic 2.0 online“, die mit der neuen Positionierungssoftware verbunden ist, die im Fahrzeug verbauten Fahrerassistenzsysteme und Sensoren an. Für alle Sensoren sind Arbeitsabläufe und Einstellungen für den Kalibrierprozess hinterlegt. Nach der Auswahl des zu justierenden Sensors erfolgt im ersten Schritt eine Fahrzeugkonditionierung und anschließend der Wechsel in die ADAS One Solution-Anwendung, welche in der Programmführung der Esitronic eingebettet ist.

Über die von der Esitronic ermittelten Fahrzeug- und Steuergeräteinformationen werden auch die spezifischen Werte für den Kalibriertafel-Aufbau generiert. Dann führt die Positionierungs-Software den Anwender durch den Kalibriertafel-Aufbau und zeigt ihm Ist- und Sollpositionen der Kalibriertafeln vor, hinter und seitlich des Fahrzeugs mit grafischen Animationen exakt an. Zudem werden Werte wie Distanz, Gierwinkel und Seitenverschiebung digital veranschaulicht. Dazu nutzt die ADAS One Solution Software spezielle Bildverarbeitungsalgorithmen und sensorspezifische Programmabläufe. Am Ende kann ein Report erstellt werden, der die korrekte Kalibrierung dokumentiert.

Neu ist, dass das ESI-Diagnoseprotokoll jetzt auch die Aufstelldaten der Kalibriertafeln beinhaltet. Somit ist beispielsweise die Serviceaufgabe „Frontscheiben-Wechsel“ vollumfänglich dokumentiert. Eine neue Kalibriertafel erlaubt zudem die Justierung der besonders präzisen LIDAR-Sensoren, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Für die Kalibrierung von Heckkameras und 360-Grad-Umfeldkameras stehen ebenfalls fahrzeugspezifische Kalibriermatten von Bosch zur Verfügung.

Neues Model für die Funktionsprüfung von Seiten und Heckradar

Für die Kalibrierung und Funktionsprüfung von Seiten- und Heckradar hat Bosch nach eigenen Angaben jetzt das Doppler-Simulator-Modul CTA 105-01 als neues Zubehör für das DAS 3000 im Programm. Im Werkstattumfeld sind Kalibrierungen von Radar-Sensoren oft sehr schwierig, da ein ausreichend großes Freifeld selten verfügbar ist. Neben dem Kalibriermodul werden dann unter Umständen viele störende bzw. statische Objekte wie Hebebühnen, Werkzeugwägen oder andere Fahrzeuge erfasst. Die Technik des Doppler-Simulator-Modul soll hier Abhilfe schaffen.

Im Modul ist eine sich mit 100 Hz drehende zylindrische metallische Walze verbaut, welche ein bewegtes punktförmiges Objekt simuliert. Die drehende Walze erzeugt eine linienförmige Rückstreuung der Radarwellen des zu kalibrierenden Radars und moduliert die Radarwellen entsprechend dem Doppler-Effekt. So können die Radarsensoren elektronisch kalibriert und die Funktion der Distanz- und Winkelmessfähigkeit überprüft werden. Die Werkstatt kann damit beispielsweise die einwandfreie Funktion des Spurwechselassistenten sicherstellen. Das Modul wird mit einer Schnellkupplung am Messbalken des DAS 3000 befestigt. Bei der exakten Positionierung wird der Anwender ebenfalls durch die Positionierungssoftware unterstützt.

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