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Cybersicherheit 21. April 2021

GTÜ baut Zukunftsfeld aus

Ateel punktet als Homologationsspezialist mit Know-how in Sachen IT-Sicherheit. Das KBA hat die GTÜ-Tochtergesellschaft jetzt zum Technischen Dienst für Cybersecurity benannt.

Die GTÜ-Tochter Ateel ist eigenem Bekunden zufolge "erster Technischer Dienst mit Benennung beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) für Cybersecurity (UN-R 155) sowie Software-Update-Management (UN-R 156) im Automobilsektor“. Die vorausgehende Begutachtung hat das KBA zusammen mit einem Vertreter des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) durchgeführt. Marco Tondt, Geschäftsführer von Ateel S.à r.l., sagt: „Wir leben in einer Ära der voranschreitenden Digitalisierung in allen Lebensbereichen und somit auch in Fahrzeugen. Dies erfordert das Erfüllen höchster Anforderungen an Datensicherheit sowie robuste Update-Verfahren. Wir können unsere Kunden nun auch in dieser Hinsicht fundiert dabei unterstützen, hochmoderne Produkte auf den Markt zu bringen.“ Dimitra Theocharidou-Sohns, Geschäftsführerin der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH, sieht großes Potenzial: „Homologation bringt Innovation auf die Straße. Nun kann Ateel seine umfassende Kompetenz auch in die Bereiche Cybersecurity und Software-Update-Management einbringen. Es gibt ja schon jetzt keine neuen Fahrzeuge mehr ohne umfassende Software-Einbindung. Das macht Sicherheit an dieser Stelle so wichtig.“

Das UNECE Weltforum für die Harmonisierung der Fahrzeugvorschriften (UNECE WP.29) hat Richtlinien für das Cybersecurity Management System (CSMS, UN-R 155) und das Software Update Management System (SUMS, UN-R 156) definiert und im vergangenen Jahr verabschiedet. Die Vorschriften gelten für Personenkraftwagen, Lieferwagen, Lastwagen und Busse und erweitern deren Typgenehmigung auf das lebenslange Management von Cybersecurity und Software. Sie sind Anfang Januar 2021 in Kraft getreten. Aktuell richten viele Fahrzeughersteller und Zulieferer entsprechende Managementsysteme ein, um ihre Produkte zukunftssicher zu gestalten. Gefordert sind sie für eine erhöhte Cybersicherheit sowie zum Schutz vor Manipulation der Software im Fahrzeug.

Ateel ist spezialisiert auf die Homologation von Kraftfahrzeugen und Fahrzeugkomponenten als deren Zulassungsvoraussetzung. Die jetzt erfolgte KBA-Benennung erweitert laut den Verantwortlichen das Dienstleistungsportfolio um wichtige Bereiche. Es gibt praktisch keine Neufahrzeuge mehr ohne softwaregestützte Fahrassistenzsysteme. Die Weiterentwicklung dieser Systeme sei essentiell – auch mit Blick auf das autonome Fahren. Zudem erhalten immer mehr Fahrzeuge Updates per Mobilfunk („Over the air“, OTA). Bei dieser flexiblen Vorgehensweise benötige der Fahrer Transparenz darüber, welche Software-Version im Fahrzeug installiert sei und ob eine Änderung einen Einfluss auf das Fahrverhalten habe. Unsere Schwesterzeitschrift "Gummibereifung" hat sich diesem Thema mit einem IT-Spezial gewidmet. Zugang zum aktuellen ePaper (04/21) gibt es hier. (kle/mas)

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