Mahle: „Kfz-Branche weitgehend krisenfest“
Mahle Aftermarket manövrierte stabil durch 2020. Der Zulieferer konzentriert sich weiter auf alternative Antriebe, ohne herkömmliche Aggregate aus den Augen zu verlieren. Olaf Henning bestätigte zur Bilanz-Konferenz die duale Strategie.
Mit 898 Mio. Jahresumsatz war Mahle Aftermarket laut eigener Einschätzung „stabil durch das Ausnahmejahr 2020 gesteuert“: „Ersatzteilhersteller, -händler und Werkstätten erwiesen sich als relativ krisenfest“, erklärte Olaf Henning, Mitglied der Konzernleitung und Leiter des Bereichs Aftermarket. Anlässlich der Online-Pressekonferenz räumte er aber Einbußen von 5,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 ein. Gemeinsam mit den Werkstätten will das Unternehmen den Aussagen zufolge in vier Strategiefeldern wachsen: Im Fokus sollen Digitalisierung (Leistungen, Informationsangebote und Prozesse), die Erschließung neuer Geschäftsfelder für die Werkstätten und der Ausbau der Bereiche Thermomanagement sowie Werkstattausrüstung stehen.
Personen-Stromer und Elektrolaster im Blick
Die Unternehmensgruppe verfolgt weiterhin das Strategieziel der dualen Ausrichtung und kümmert sich sowohl um den Verbrenner als auch alternative Antriebe. Dennoch nimmt die Aftermarketsparte von Mahle verstärkt Elektromobile in den Blick und will sich beispielsweise der Wartung von Batterie- und Brennstoffzellen widmen. Auf diese Weise sollen auch Servicebetriebe sinkende Volumina rund um den Service von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor kompensieren können. Als weitere Geschäftsfelder, die es zu besetzen gilt, empfiehlt Mahle unter anderem die Wartung von Batterie-Temperierungssystemen, die Kalibrierung von Fahrassistenzsystemen oder den erweiterten Klimaservice.
Als Ersatzteillieferant steht Mahle auch beim Elektrolaster oder Personen-Stromer parat: So biete man rund 200 Innenraumfilter für E-Fahrzeuge, 80 Öl- und Kraftstofffilter für Hybridfahrzeuge und 70 Luftfilter für Fahrzeuge mit Brennstoffzellen- oder Hybridantrieb an, hieß es.
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