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Die Energiekosten machen den Werkstätten erheblich zu schaffen. Viele Betriebe berechnen daher bereits deutlich höhere Preise für die Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter. 
Foto: ProMotor/T.Volz
Die Energiekosten machen den Werkstätten erheblich zu schaffen. Viele Betriebe berechnen daher bereits deutlich höhere Preise für die Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter. 

Steigende Energiekosten

Werkstätten heben Stundensätze deutlich an

Die Mehrheit der Kfz-Werkstätten reagiert auf die stark gestiegenen Energiepreise mit einer Erhöhung der Stundenverrechnungssätze. Das zeigt eine aktuelle Befragung der Dortmunder Rechtsanwaltskanzlei Voigt.

„Wie reagieren Sie auf die steigenden Energiekosten?“ Diese Frage hat die auf Auto- und Verkehrsrecht spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei Voigt ihren Klienten gestellt. Fast 400 Betriebe haben geantwortet. Das Ergebnis ist eindeutig: 38,2 % aller Betriebe – und damit die Mehrheit der Befragten – hatten zum Zeitpunkt der Befragung (also vor dem 2. September 2022) die Stundenverrechnungssätze bereits erhöht. In den meisten Fällen (47,6 %) lag die Erhöhung bei 5 bis 10 Euro pro Stunde. Während 17,2 % die Preise für ihre Arbeit moderat um 1 bis 5 Euro erhöht haben, legten 21,8 % der Befragten mit einem Plus von 10 bis 15 Euro deutlich kräftiger zu. 11,7 % gaben an, sogar mehr als 15 Euro pro Stunde zusätzlich zu verlangen.

Dabei haben insgesamt mit 39,8 % überwiegend Markenbetriebe die Stundesätze bereits erhöht, gefolgt von Freien Werkstätten (33,6 %) und Karo-Lack-Betrieben (26,6 %). Von allen Betrieben, die bereits erhöht haben, haben 57 % keinen und 43 % einen Steuerungsvertrag abgeschlossen. Eine Erhöhung der Stundensätze ist also offensichtlich auch dann möglich, wenn Verträge mit Schadensteuerern bestehen, erläutert Henning Hamann, Geschäftsführer der Anwaltskanzlei mit Hauptsitz in Dortmund. „Die aktuelle Entwicklung der Energiekosten zeigt, dass das Thema brandaktuell ist“, so Hamann. Offensichtlich sei es aktuell fast überall dringend nötig, sich mit einer Weitergabe der steigenden Kosten zu beschäftigen.

Kostendruck weiter gestiegen

Laut der Umfrage planen planen weitere 32,1 % der Betriebe, die bislang noch nicht erhöht haben, aktuell eine Erhöhung der Stundensätze. Die meisten Betriebe (46,3%) wollen die Preise demnach um 10 bis 15 Euro pro Stunde anheben, 27,7 % um 1, bis 5 Euro, 16,7 % um 5 bis 10 Euro und 3,7 % um mehr als 15 Euro. Hamann: „Es scheint also so zu sein, dass der Kostendruck mit fortschreitender Zeit immer weiter steigt und damit auch die Bereitschaft, die Stundensätze deutlicher anzuheben im Vergleich zu denjenigen Betrieben, die bereits erhöht haben.“

Lediglich 19,3 Prozent der befragten Betriebe warten aktuell noch ab, wie stark die Energiekosten tatsächlich steigen werden. Der überwiegende Anteil dieser abwartenden Betriebe sind Markenwerkstätten (61,5 %), weitere 32,3 % freie Werkstätten und 6,1 % Karo-Lack-Betriebe. 10,4 % aller Befragten haben geantwortet, dass sie die Stundensätze gerne erhöhen würden, es aber aufgrund von bestehenden Steuerungsverträgen nicht können.

In Summe haben über 70 % aller Betriebe bereits die Stundensätze erhöht oder stehen unmittelbar davor. Nimmt man noch die 10 % derjenigen Betriebe hinzu, die gerne erhöhen würden, es aber nicht können, dann wird deutlich, dass der Kostendruck und die absolute Notwendigkeit, die gestiegenen Energiekosten an die Kunden weiterzugeben, bereits im Markt angekommen sind. „Wir hören von Betrieben, deren Abschläge sich im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht haben. Da kann ein Betrieb wirtschaftlich noch so gesund aufgestellt sein, auf lange Sicht kann man eine solche Kostensteigerung ohne Weitergabe an die Kunden kaum durchhalten“, erklärt Hamann.

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