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V70 und XC70 7. März 2022

Volvo: Airbag-Rückruf nun auch in Deutschland

Ursprünglich war die Aktion für den V70 und XC70 auf Länder mit heißem Klima eingegrenzt. Da es sich um sehr alte Fahrzeuge handelt, ist der Umfang überschaubar.

In Deutschland sind 763 Exemplare vom Airbag-Rückruf betroffen. Neben dem Volvo V70 wird auch der XC70 in die Volvo-Partnerbetriebe gebeten.
In Deutschland sind 763 Exemplare vom Airbag-Rückruf betroffen. Neben dem Volvo V70 wird auch der XC70 in die Volvo-Partnerbetriebe gebeten.

Hierzulande müssen 763 Exemplare des Volvo V70 und XC70 zu einer Überprüfung und ggf. einem Austausch des Fahrerairbagmoduls in der Vertragswerkstatt erscheinen. Das geht aus einer Ankündigung des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hervor. Weltweit weist die Behörde die Aktion mit dem internen Code "R10136" für über 300.000 Einheiten aus. Da es sich aber um sehr alte Fahrzeuge der Baujahre 2001 bis 2008 handelt, dürfte davon nur noch ein kleiner Teil auf der Straße sein.

Die Maßnahme ist schon seit Herbst des vergangenen Jahres bekannt. Damals erklärte ein Sprecher zu einer Behördenverlautbarung aus Portugal, dass der Rückruf nur in so genannten "Warmländern" geplant sei. Hintergrund ist der klimatische Einfluss auf das technische Problem: Das Treibmittel im Gasgenerator des Airbags könnte sich bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit im Laufe der Zeit zersetzen. In einem solchen Fall könnten Fahrzeuginsassen bei Auslösung des Luftkissens von Fragmenten des Gasgenerators verletzt werden.

Der Volvo-Sprecher betonte auf Anfrage nun, dass sich an der Risikoeinstufung für Deutschland nichts geändert habe. "Allerdings haben die Kollegen in Absprache mit dem KBA proaktive Maßnahmen in Angriff genommen", erklärte er. Schon im Mai des vergangenen Jahres war so verfahren worden, als die gleiche Fehlermeldung für den S60 und S80 der Modelljahre 2001 bis 2003 unter dem Aktionscode "R10058" in der KBA-Datenbank veröffentlicht wurde. Damals ging es den Angaben zufolge aber nur um 75 Fahrzeuge in Deutschland.

Wer angesichts des Fehlerbilds an das Takata-Debakel (https://www.amz.de/takata-rueckruf-daimler-tauscht-airbags-in-mercedes-lkw) denkt, liegt in diesem Fall falsch. Dokumente der US-Verkehrssicherheitsbehörde, wo die Rückrufe in den südlichen Bundesstaaten ebenfalls laufen, nennt Autoliv und ZF als Zulieferer. Das schwedische Unternehmen hatte schon 2016 und 2017 Rückrufe wegen Problemen mit der Pyrotechnik angekündigt. Damals waren neben Volvo noch zahlreiche weitere Hersteller betroffen (https://www.kfz-rueckrufe.de/autoliv-rueckruf-takata-light/904).

Niko Ganzer

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