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Foto: Daimler AG
Vom möglichen Defekt am Takata-Airbag sind den Angaben zufolge weltweit 77.000 Lastwagen betroffen. Daimler Trucks beordert derzeit die Nutzfahrzeugmodelle Actros, Antos, Arocs und Atego in die Werkstätten.

Größter Rückruf aller Zeiten

Takata-Rückruf: Daimler tauscht Airbags in Mercedes-Lkw

Das schon lange bekannte Problem mit möglicherweise explodierenden Gasgeneratoren macht einen Eingriff bei knapp 77.000 Actros, Antos, Arocs und Atego nötig.

Der größte Kfz-Rückruf aller Zeiten hat nun auch schwere Nutzfahrzeuge erreicht. Die Rede ist von fehlerhaften Airbags des japanischen Zulieferers Takata, die in Millionen von Fahrzeugen unterschiedlicher Hersteller verbaut wurden. Seit Jahren müssen sie ausgetauscht werden – bislang vornehmlich bei Pkw und Transportern. Doch nun meldet das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erstmals auch einen Rückruf für Lkw der Marke Mercedes.

Die betroffenen Stückzahlen bei Daimler Trucks sind sehr hoch. Weltweit geht es den Angaben zufolge um knapp 77.000 Exemplare des Actros und Antos (Baumuster 963), sowie Arocs (964) und Atego (967), davon etwa 49.000 in Deutschland. Der Rückruf findet laut einer Konzernsprecherin in mehreren Etappen statt. "Der weltweite Start der ersten Welle erfolgte am 16.12.2020", sagte sie.

Je nach Bauzeitpunkt läuft die Aktion unter zwei verschiedenen Herstellercodes. Der Großteil wird unter dem Kürzel "TAKA-SDI" abgearbeitet. Das gilt für Fahrzeuge, die zwischen 1. August 2012 und 1. Oktober 2017 vom Band liefen. Bei älteren Trucks mit Produktionsdatum 1. Oktober 2011 bis 31. Juli 2012 müsse zusätzlich zum Tausch des Fahrerairbags noch eine Diode nachgerüstet werden, so die Sprecherin. Diese knapp 4.400 Einheiten stehen im Rahmen des Maßnahme "TAKA-DIODE" etwa eine Stunde in der Vertragswerkstatt, der Rest eine halbe Stunde.

Das Problem ist bereits seit 2015 bekannt: Gasgeneratoren älterer Airbag-Modelle können aufgrund eines mangelhaften Zündgemischs beim Öffnen explodieren und Metallsplitter Fahrzeuginsassen schwer verletzen oder gar töten. Solche Vorfälle sind bislang aber nur aus Regionen mit feucht-warmen Klima bekannt. Zuletzt starb im Januar ein Honda-Fahrer in den USA, wie kürzlich bekannt wurde (Niko Ganzer/ kfz-rueckrufe.de).

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