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Serie von Rückrufen im VW-Konzern

Probleme mit Airbags, sowie ein Bremsflüssigkeits- und Lenkungsverlust betreffen weltweit potenziell fast 100.000 Autos. In Deutschland sind alle Aktionen aber überschaubar.

Beim Passat muss die Hitzeschutzmatte zwischen dem Kupplungsstutzen des Bremsflüssigkeitsbehälters und der Abgasreinigungsanlage überpfüt und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Da es um Rechtslenker geht, handelt es sich um eine internationale „Serviceaktion“.
Beim Passat muss die Hitzeschutzmatte zwischen dem Kupplungsstutzen des Bremsflüssigkeitsbehälters und der Abgasreinigungsanlage überpfüt und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Da es um Rechtslenker geht, handelt es sich um eine internationale „Serviceaktion“.

In den vergangenen Wochen hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mehrere Rückrufe des VW-Konzerns angekündigt. Mit Blick auf den deutschen Markt geht es um überschaubare Aktionen. Weltweit sind die Stückzahlen dagegen teilweise recht beachtlich. Bei einem Rückruf für über 76.000 VW Golf, Passat und Arteon, Skoda Octavia und Superb, sowie Cupra Leon und Formentor ist der Grund klar: er betrifft nur rechts gelenkte Modelle mit Direktschaltgetriebe (DSG).

Eine "nicht korrekt verbaute Hitzeschutzmatte zwischen dem Kupplungsstutzen des Bremsflüssigkeitsbehälters und der Abgasreinigungsanlage kann zum Aufschmelzen des Kupplungsstutzens und Austreten von Bremsflüssigkeit führen, die sich entzünden kann", warnt das KBA in seiner Datenbank. Der Volkswagen AG seien 54 solcher Meldungen bekannt, heißt es dort. Alle Fälle seien glimpflich ohne Unfall oder Personenschaden ausgegangen.

Auch deutsche Vertragsbetriebe überprüfen laut KBA-Meldung bei den VW-Modellen die Hitzeschutzmatte im Motorraum und stellen bei Bedarf den korrekten Hitzeschutzzustand wieder her. Im Schadensfall tauschen sie zudem beschädigte Bauteile aus. Die Ankündigung gilt für etwa 47.500 rechts gelenkte Arteon, Golf und Passat, wovon sich immerhin 162 bei uns befinden. Hinzu kommen wohl weltweit fast 29.000 Skodas und Cupras. Zu diesen beiden Marken gibt es (noch) keinen Eintrag im KBA-Verzeichnis. Die internen Aktionscodes "47U4" (VW), "47U5" (Skoda) und "47U6" (Cupra) gelten für unterschiedliche Bauzeiträume zwischen Mai 2019 und Dezember 2023.

Möglicher Lenkungsausfall bei E-Kleinstwagen

Beim zweiten Rückruf wird der große Unterschied zwischen globalem und heimischem Umfang nicht so schnell deutlich. Die Aktion "48R7" weist das KBA weltweit für 16.168 Exemplare des E-Up aus, wovon aber nur 32 in Deutschland stehen. Offenbar ist sie hierzulande nur für Reimporte aus bestimmten "Kaltländern" vorgesehen. Dort besteht bei häufigem Schneekontakt des Elektroautos durch die fehlende Abwärme des Motors erhöhte Korrosionsgefahr für das Lenkgetriebe.

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Der unzureichende Rostschutz kann laut Flensburg schlimmstenfalls zu einem Lenkungsausfall führen. An den Kleinstwagen der Baujahre 2013 bis 2023 wird daher das Lenkgetriebe getauscht. Dies gilt offenbar auch für über 6.000 Einheiten der Konzerngeschwister Skoda Citigo-E (Rückrufkennung "48S2") und Seat E-Mii ("48R8"). Diese beiden Rückrufe sind aber ebenfalls (noch) nicht in der deutschen Behördendatenbank hinterlegt.

SUV mit Airbagproblemen

Erwähnenswert sind außerdem noch diverse kleinere Rückrufe wegen Airbagproblemen. Für einige VW Touareg, sowie Audi Q7 und Q8 meldet das KBA einen nicht korrekten Einbau des Seitenairbags vorne links. Im Falle eines Unfalls könnte der dann "richtungsverändert auslösen und die Insassen ungenügend schützen". Betroffene SUV liefen im zweiten Halbjahr 2023 vom Band und erhalten eine Überprüfung und ggf. Neubefestigung des Seitenairbags. Eine Stückzahlangabe liegt bisher nur zur Audi-Kampagnennummer "69GA" vor. Laut KBA gilt sie für knapp 3.600 Q7 und Q8, davon 522 in Deutschland. Wolfsburg führt den Touareg-Rückruf unter dem Kürzel "69FY".

Die Codes "69FV" und "69FU" gelten weltweit für über 1.900 VW Tiguan und Seat Tarraco aus dem Produktionszeitraum November 2018 bis Februar 2020. Sie erhalten einen neuen Kopfairbag. "Bei Auslösung kann das Gehäuse des Kopfairbags beschädigt werden. Dabei können sich Metallfragmente lösen", lautet die Warnung vor erhöhter Verletzungsgefahr der Fahrzeuginsassen. Sie gilt hierzulande für 121 Seat- und 106 VW-Kunden. (Niko Ganzer/ kfz-rueckrufe.de)

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