Michelin erfasst Reifenabrieb
Bremsen- und Reifenabrieb machen einen Großteil der Feinstaubbelastung durch den Verkehr aus. Mit einem neuen Konzept erfasst Michelin nun den Abrieb direkt am Reifen.
Nach wie vor gibt es viele Fragen beim Thema Reifen- und Straßenabrieb. Daher braucht es zuverlässige, standardisierte und präzise Messverfahren. Denn Reifenabriebpartikel sind im Durchschnitt so klein wie ein menschliches Haar (100 µm) und sind eine komplexe Mischung aus Reifengummi (50 Prozent), Mineralien und anderen Bestandteilen (50 Prozent).
Michelin konnte mit seinem Studienfahrzeug „Sample“, welches über eine radnahe Feinstaubabsaugung verfügt, die Anzahl der Partikel genauer quantifizieren, die zur Luftverschmutzung beitragen (Größen PM10 und PM2,5). Die ersten Ergebnisse zeigen, dass es sich bei den von Reifen emittierten Partikeln in der Luft im Durchschnitt um 1,3 % PM10-Partikel und 0,16 % PM2,5-Partikel handelt.
Diese genaue Quantifizierung ist wichtig: Sowohl für Reifenindustrie, um die Zusammenhänge zwischen Reifenmischung, Straße und Fahrstil besser zu verstehen, als auch für die Behörden in den Städten. Diese sind für die Messung der Luftverschmutzung zuständig. Die nun von Michelin erhobenen Daten sind für die Entwicklung von Simulationsmodellen zur Messung der Luftqualität von Bedeutung.
Daten für andere Unternehmen und Forschung zugänglich
Michelin hat sein System der Reifenindustrie und der ETRMA (European Tyre & Rubber Manufacturers‘ Association) für weitere Analysen der Reifenpartikel zur Verfügung gestellt. Die ETRMA plant in Zusammenarbeit mit einer unabhängigen Organisation nun weitere Messungen in größerem Umfang. Sie starten im Laufe des Jahres 2024 und dauern etwa 18 Monate.
In der Euro 7-Norm werden in Kürze die Grenzwerte für den Reifenabrieb festgelegt, Gesamtemissionen des Straßenverkehrs zu senken. Reifen, die diese Norm künftig nicht mehr erfüllen, dürfen dann nicht mehr vermarktet werden.
Weniger Abrieb bei gleicher Haltbarkeit möglich
Seit 2005 forscht Michelin intensiv daran, den Reifenabrieb durch Innovationen weiter zu reduzieren. Dabei nutzt das Unternehmen seine umfassende Materialexpertise und setzt beim Reifendesign seit Jahren konsequent darauf, den Materialeinsatz immer weiter zu optimieren. So konnte Michelin die Menge des Abriebs bei seinen Reifen zwischen 2015 und 2020 um fünf Prozent senken, ohne dabei die Haltbarkeit der Reifen zu reduzieren, was durch eine Studie des ADAC mit über 100 Riefen bestätigt wurde.
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