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Reifen 9. November 2023

Runderneuerte auch für Behörden-Autos

Bei der Beschaffung sollen sich öffentliche Einrichtungen vom Umweltschutz leiten lassen. Bisher waren runderneuerte Reifen für schwere Nfz zugelassen – nun gilt das auch für Pkw.

Die hinsichtlich Pkw und leichter Nutzfahrzeuge aktualisierte Fassung der EU-Arbeitsunterlage ist gemäß AZuR ganz im Sinne des europäischen „Green Deal“.
Die hinsichtlich Pkw und leichter Nutzfahrzeuge aktualisierte Fassung der EU-Arbeitsunterlage ist gemäß AZuR ganz im Sinne des europäischen „Green Deal“.

Die Europäische Union hat ihre Kriterien für eine umweltfreundliche öffentliche Beschaffung (EU GPP) im Juni aktualisiert. Wie die Allianz Zukunft Reifen (AZuR) jüngst in einer Pressemeldung mitteilte, geht es um eine Inklusion runderneuerter Reifen bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen – bisher durften nachbearbeitete Pneu lediglich bei kommunalen und behördlichen Lkw sowie Bussen aufgezogen werden.

Auf Drängen des europäischen Runderneuerungsverbands Bipaver wurde die entsprechende Arbeitsunterlage SWD(2021) 296 final der Europäischen Kommission im Frühsommer überarbeitet und die leichteren Fahrzeugsegmente berücksichtigt: Nun könnten „alle Fahrzeuge der öffentlichen Hand mit runderneuerten Reifen ausgestattet werden […] für die eine Genehmigung nach UN/ECE-Regelungen 108 und 109 vorliegt“, heißt es in der AZuR-Mitteilung. Die Allianz AZuR ist ein Zusammenschluss von 59 Partnern aus Industrie, Handel und Wissenschaft, der sich der Kreislaufwirtschaft im Bereich Reifen widmet.

Die europaweite Zulassung runderneuerter Reifen auch für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge war aus Sicht von AZuR-Netzwerk-Koordinatorin Christina Guth überfällig: „Die nach unserem Drängen endlich aktualisierte Fassung der EU-Arbeitsunterlage ist ganz im Sinne des europäischen Green Deal. Sie ermöglicht Behörden und Kommunen die rechtssichere Ausstattung sämtlicher Dienstfahrzeuge mit runderneuerten Reifen.“ Diese seien Neureifen ökologisch klar überlegen. Die Runderneuerung benötigt nach einer Studie des Fraunhofer Instituts „UMSICHT“ aus dem Jahr 2022 zwei Drittel weniger Rohstoffe als die Neureifenherstellung. Zudem spare die Runderneuerung im Vergleich über 60 Prozent CO2-Emissionen und 50 Prozent Energie (Strom und Gas), erklärt AZuR mit Verweis auf die Fraunhofer-Untersuchung. (mas)

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