Reparaturkosten übersteigen 600-Euro-Grenze
Es zeichnete sich bereits im vergangenen Jahr ab: Nach der Auswertung der Schadenverteilung durch die CG Car-Garantie Versicherungs-AG sind die durchschnittlichen Reparaturkosten für garantiepflichtige Schäden erstmals auf über 600 Euro gestiegen. Rund eine Million Garantiefälle wurden ausgewertet.
Jahr für Jahr wertet der Versicherungs-Spezialist CarGarantie seinen Bestand an dokumentierten Schadenfällen aus, um die durchschnittlichen Reparaturkosten zu ermitteln. Im Vergleich zum Vorjahr sind die durchschnittlichen Reparaturkosten 2022 noch einmal um mehr als 20 Euro von 596 auf 618 Euro pro Schaden angezogen. Innerhalb von nur fünf Jahren sind die Kosten damit um mehr als 100 Euro gestiegen. Gründe dafür sind unter anderem die weitreichenden wirtschaftlichen Störungen durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Unterbrechungen in der Lieferkette, aber auch der anhaltende Krieg in der Ukraine, der den Fluss von Rohstoffen und Komponenten beeinträchtigt und die Energiepreise und die Inflation in die Höhe treibt.
Motor führt weiterhin Liste der teuersten Bauteile an
Die teuerste Komponente bei Gebrauchtwagen ist nach wie vor der Motor: Im Vergleich zum Vorjahr (23,4 %) stieg sein Anteil an der Schadenregulierungssumme 2022 auf 23,9 %. Auch bei den Neuwagen liegt er in diesem Jahr mit 19,8 % auf Platz 1, nachdem er im Vorjahr (20,1 %) auf Platz 2 abgerutscht war. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen 2022 die Kraftstoffanlage einschließlich Turbolader mit 18,0 % (Gebrauchtwagen; Vorjahr: 19,1 %) bzw. 18,9 % (Neuwagen; Vorjahr: 20,5 %) und die elektrische Anlage mit 13,4 % (Gebrauchtwagen; Vorjahr: 11,5 %) bzw. 13,2 % (Neuwagen; Vorjahr: 12,2 %).
Elektrische Anlage am häufigsten defekt
Der leichte Anstieg des Kostenanteils der elektrischen Anlage wird auch bei der Betrachtung der Schadenhäufigkeit deutlich: Sowohl bei den Gebraucht- als auch den Neuwagen war die elektrische Anlage im Jahr 2022 das am häufigsten von einem Defekt betroffene Bauteil. Bei den Gebrauchtwagen war sie für 21,3 % der Schäden verantwortlich und lag damit auf Platz 1 (Vorjahr: 18,7 %, Platz 2), bei den Neuwagen für 20,2 % der Schäden (Vorjahr: 19,1 %, Platz 2). Es folgt bei beiden Fahrzeugarten die Kraftstoffanlage mit 18,2 % (Gebrauchtwagen; Vorjahr: 20,3 %) bzw. 17,1 % (Neuwagen; Vorjahr: 19,2 %). An dritter Stelle liegt bei den Gebrauchtwagen der Motor mit 12,6 % (Vorjahr: 11,1 %) und bei den Neuwagen die Komfortelektrik mit 13,0 % (Vorjahr: 10,9 %).
Schadeneintritt weitgehend unverändert
Die Statistik des Schadeneintritts nach Laufleistung bzw. Tagen zeigt im Vergleich zum Vorjahr nur geringe Unterschiede. Bei den Gebrauchtwagen traten 29,2 % der Schäden innerhalb der ersten 5.000 km auf – im Vorjahr waren es 29,0 %. 18,5 % der Schäden traten erst nach mehr als 25.000 km auf (Vorjahr: 18,9 %). Auch beim Schadeneintritt nach Tagen hat sich wenig verändert: 24,0 % der Schäden traten erst nach mehr als 360 Tagen auf. Im Vorjahr waren es 23,2 %.
TIPP: Sie interessieren sich für das Kfz-Gewerbe und den Autoteilehandel? Der amz.de-Newsletter informiert Sie aktuell über Entwicklungen und Hintergründe. Jetzt gleich anmelden!
Passend zu diesem Artikel
Der Fahrzeugversicherer CarGarantie hat die Kostensteigerungen bei den Garantiereparaturen seiner Partner ausgewertet. Die durchschnittlichen Reparaturkosten stiegen im vergangenen Jahr um 40 Euro auf nunmehr 657 Euro.
Zieht das Kundenfahrzeug zur Seite, ist eine Achsvermessung unausweichlich. Wenn jedoch die Vermessung nicht zum richtigen Ergebnis führt, sollte die Genauigkeit der Achsmessanlage geprüft werden.
Nach stetig steigenden Preisen bis zum März 2023 hat sich der Wind auf dem Gebrauchtwagenmarkt gedreht: Die Preise fallen, die Nachfrage ist verhalten und die Standtage der Fahrzeuge auf den Höfen der Händler nehmen merklich zu.