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Elektromobilität 9. Februar 2022

GTÜ startet mit Batteriediagnose für Elektroautos

Statt der Kilometerleistung ist bei Elektroautos der Zustand der Traktionsbatterie das wichtigste Indiz beim Gebrauchtwagenkauf. Die Prüforganisation GTÜ testet und zertifiziert nun den Zustand der Hochspannungsbatterie.

Batteriezertifikat der AVILOO Battery Diagnostics GmbH mit Auflistung der erfassten Messdaten und Analyseergebnisse
Batteriezertifikat der AVILOO Battery Diagnostics GmbH mit Auflistung der erfassten Messdaten und Analyseergebnisse

Immer mehr Kunden entscheiden sich für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Wenn diese Autos nach und nach auf den Gebrauchtmarkt kommen, ist ihr Restwert maßgeblich von einem wichtigen Faktor beeinflusst: Die Traktionsbatterie kann bis zu 50 Prozent des Fahrzeugwerts ausmachen, daher ist ihr Zustand für die Ermittlung eines marktgerechten Restwerts entscheidend. Die Frage war nur bislang, wie man den aktuellen Zustand der Batterie zuverlässig mit vertretbarem Aufwand ermitteln kann. Abhilfe schaffft jetzt ein vom österreichischen Unternehmen Aviloo entwickelter zertifizierter Batterietest für Elektroautos, mit dem sich der aktuelle Batteriezustand „detailliert, objektiv und herstellerunabhängig“ bestimmen lassen soll.

Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH bietet den Aviloo-Batterietest ab Mitte Februar in Deutschland an und schließt damit eine wichtige Marktlücke für Fahrzeughandel und Endverbraucher. Das Batteriezertifikat und alles, was zur Durchführung des Tests notwendig ist, kann zur Selbstdurchführung online unter diesem Link bestellt werden. An ausgewählten GTÜ-Prüfstellen ist das Batteriediagnosegerät von Aviloo erhältlich. Die Experten vor Ort unterstützen beim Anschluss des Diagnosegerätes am Fahrzeug.

 „Traktionsbatterien sind chemische Energiespeicher, die durch Belastung einem natürlichen Alterungsprozess unterliegen und mit der Zeit ihre Speicherfähigkeit verlieren. Ebenso kann das Nutzungsverhalten wie zum Beispiel das permanente Fahren im oberen Leistungsbereich oder häufiges Laden mit hohen Ladeleistungen zu schnellerer Batteriealterung führen“, betont Nikolaus Mayerhofer, Chief Technical Officer bei Aviloo.

Prüfung erfolgt ohne Ausbau der Batterie

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Die Batterieprüfung erfolgt rein datenbasiert und ohne Ausbau der Batterie. Online bestellt oder an ausgewählten GTÜ-Prüfstellen abgeholt, kann die Selbstdiagnose schnell von jedem Händler, aber auch von Endverbrauchern durchgeführt werden. Der Batterie-Tester, ein hochmodernes IoT-Device („Internet of Things“), wird dazu einfach an die OBD-Schnittstelle im Fahrzeug gesteckt. Anschließend analysiert das Gerät die Batteriedaten während Alltagsfahrten, bei denen die Batterie bis auf 10 Prozent der Kapazität entladen wird, und sendet diese zur Auswertung an die Aviloo Battery Cloud. Das anschließend erstellte Batteriezertifikat basiert auf der Analyse von Millionen Datenpunkten. Es beschreibt mit einer Prozentangabe präzise, wie weit die Antriebsbatterie bereits gealtert ist. Die Durchführung ist insgesamt sehr einfach: Der angemeldete User erhält einen Link auf das Mobiltelefon und wird Schritt für Schritt durch den Test geleitet.

Der Endkundenpreis für Test und Zertifikat beträgt zur Markteinführung 49 Euro (alle Preise inklusive Mehrwertsteuer). Für einen Aufpreis von 30 Euro bietet Aviloo interessierten E-Mobilitäts-Insidern ein persönliches Gespräch zur detaillierten Interpretation der erzielten Testwerte. Diese Einführungspreise gelten bis einschließlich 31. März 2022. Für beide Varianten gibt es einen Pre-Order-Gutschein, der eine Preisgarantie über diesen Zeitraum hinaus bietet. Danach kostet der Batterietest inklusive Zertifikat 99 Euro.

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