Hochvoltexpertise für Servicebetriebe
Für die Bewertung gebrauchter Elektroautos ist es wichtig, den Gesundheitszustand der Hochvoltbatterie zu kennen. Hier kooperieren auf Batterieanalyse spezialisierte Unternehmen mit Diagnosegeräteherstellern und liefern Werkstätten Rüstzeug, um sich als kompetente Serviceanbieter zu positionieren.
Im Gebrauchtwagengeschäft ist wieder Musik. Auch Besitzumschreibungen von Elektrofahrzeugen liegen derzeit im Aufwärtstrend. Mit dem Wegfall staatlicher Förderprämien nehmen Kunden auch den Gebrauchtwagenmarkt ins Visier. Waren sie bei gebrauchten Stromern mit Blick auf den Hochvolt-Akku bislang eher skeptisch, hilft jetzt eine neue Entwicklung bei der Entscheidungsfindung. Der Wert und die Reichweite eines Stromers steigen und fallen schließlich mit dem Zustand der Antriebsbatterie. Dank neuer Messtechnologie bleibt der Batteriezustand heute kein Geheimnis mehr. Der Diagnosespezialist Hella Gutmann Solutions arbeitet mit der Battery Quick Check GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen von TWAICE und TÜV Rheinland, zusammen und macht Informationen zum Zustand der Traktionsbatterie transparent.
Assistierte Batteriediagnose
Weil bordeigene Batterie-Management- und Informations-Systeme den sogenannten „State-of-Health“ (SoH) der Traktionsbatterie nicht zuverlässig wiedergeben können, braucht es unabhängige Batterieanalyse-Technologien. Klarheit über den SoH liefert beispielsweise der Battery Quick Check in Verbindung mit dem Diagnosegerät mega macs X über dessen Funktion HV-Batteriediagnose PRO. Die Hochvoltakku-Analyse laufe in einem vom TÜV Rheinland zertifizierten Gesamtprozess stationär in der Werkstatt während des Teilladevorgangs an einem AC-Charger ab, informiert Hella Gutmann Solutions. Werkstätten, die ein Diagnosegerät des Typs mega macs X in Konfiguration X2 oder höher betreiben, steht der Battery Quick Check über die Funktion ‚Hochvolt-Batteriediagnose PROʼ ab Software-Version 71 (September 2023) automatisch zur Verfügung. Einzig erforderliche Zusatzinvestition ist ein Hochvolt-Charger von go-e. Dabei steht es der Werkstatt frei, ob sie eine fest installierte Wallbox oder eine mobile Variante von go-e nutzen möchte.
Der Prozess läuft nach dem Start durch den Werkstattmitarbeiter eigenständig in rund 90 Minuten ab. Nach etwa fünf Minuten kann dieser sich einer anderen Arbeit zuwenden. Das Ergebnis einer komplexen algorithmischen Bewertung durch Battery Quick Check fließt in einen detaillierten, objektiven Batterie-Zustandsreport ein. Am Ende erhält der mega macs X-Nutzer den fälschungssicheren Report per E-Mail. Zusätzlich kann dieser über das Hella Gutmann-Service-Portal macs365 heruntergeladen werden. Die Abrechnung der Dienstleistung erfolgt Pay-per-Use. Der empfohlene Endpreis von 149 Euro für den Endkunden, lässt der Werkstatt Luft für eine zweistellige Marge.
Die Batteriediagnose liefert laut Ralph Kolberg, Leiter Technische Innovationen bei Hella Gutmann, objektive Fakten auf der Basis von realen Messungen und der algorithmischen Analyse in einem zertifizierten Gesamtprozess. „Solche Informationen sind für eine korrekte Fahrzeugbewertung z. B. für den Ankauf gebrauchter E-Fahrzeuge oder Klärung von Reichweitenproblemen unerlässlich. Mit der Möglichkeit für eine professionelle Batteriediagnose wollen wir Werkstätten neben der Diagnose und Messtechnik einen weiteren Qualifikationsbaustein für ihr HV-Konzept zur Verfügung stellen.“ Hier tun sich Chancen für Servicebetriebe auf, in einer sich transformierenden Automobilwirtschaft neue Geschäftsfelder zu erschließen: Dem vermeintlichen Risiko zurückgehender Umsätze bei der Instandhaltung von E-Autos stehen Chancen für Werkstätten gegenüber, sich als kompetente Serviceanbieter im Bereich Elektromobilität zu präsentieren. Diesen Bereich müssen freie Werkstätten längst nicht mehr den Markenbetrieben oder sogar den Herstellern überlassen.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Hella Gutmann.
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