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Elektromobilität 29. Oktober 2019

Alternative Antriebe: So kaufen die Europäer

Der Herstellerverband ACEA verglich jüngst die EU-weiten Verkaufszahlen emissionsarmer Fahrzeuge. Ein Ergebnis: Die Schweden schätzen Vollstromer, die Slowaken sind äußerst reserviert.


In der Europäischen Union gibt es große Unterschiede bei den Verkaufszahlen von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben: Während sich batterieelektrische Fahrzeuge (BEV – Battery Electric Vehicle) im vergangenen Jahr in Schweden und den Niederlanden großer Beliebtheit erfreuten, waren sie beispielsweise in Litauen und der Slowakei weniger gefragt. Neben einem West-Ost-Gefälle stellt die ACEA ein Nord-Süd-Gefälle fest. Dies geht aus einer aktuellen Studie des europäischen Herstellerverbands hervor („2019 Progress Report – Making the Transition to Zero-Emission Mobility“). Bei der ACEA (Association des Constructeurs Européens d'Automobiles) handelt es sich um einen Zusammenschluss aus 15 Herstellern von Pkw, Transportern und Nutzfahrzeugen, die ihren Sitz in Europa haben.

Während Stromer in Schweden und den Niederlanden mit 8 Prozent bzw. 6,7 Prozent den bedeutendsten Anteil an den verkauften Fahrzeugen verzeichnen, liegen bei der Betrachtung in absoluten Zahlen Deutschland (67.504 BEV bzw. 2 Prozent) und Großbritannien (59.911 BEV bzw. 2,5 Prozent) vorn. Die Schweden kauften 2018 rund 28.300 batterieelektrisch betriebene Autos und die Niederländer fast 29.695. Zum Vergleich: In Litauen lag die Quote mit 143 vermarkteten Vollstromern bei 0,4 Prozent und in der Slowakei bei 0,3 Prozent (293)

Brennstoffzelle nur in homöopathischer Dosis.

Bei Hybridfahrzeugen (HEV) nehmen die Finnen mit einem Anteil von 9,8 Prozent die Poleposition ein. In absoluten Zahlen dominieren Deutschland mit 98,.16 Hybridautos (2,8 Prozent) und Frankreich mit 91.815 (4,6 Prozent). Auf den hinteren Rängen finden sich die Tschechische Republik (1,7 Prozent), Slowenien (2 Prozent) sowie Österreich (2,2 Prozent). In kleinen Dosen entwickelt sich der Anteil an Fahrzeugen, die auf Brennstoffzellen-Technologie (Fuel Cell – FC) setzen: In der ACEA-Analyse steht Deutschland mit mageren 154 neuen FCEV an der Spitze der Verkaufscharts (siehe Infografik im Anhang).

„Obwohl der durchschnittliche Marktanteil der Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zunimmt, sind die enormen Unterschiede in Europa besorgniserregend“, erklärte der ACEA-Generaldirektor Eric-Mark Huitema mit Blick auf die Emissionsziele der EU. Der Anteil der verkauften Stromer korreliert natürlich mit dem Lebensstandard in den jeweiligen Ländern: Daher fordert der Verbandschef, dass Mobilität in allen gesellschaftlichen Schichten bezahlbar sein muss. Folglich seien wirksame und nachhaltige Anreize in allen Ländern wichtig.

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Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV)

Top 5: Meisterverkaufte BEV (Marktanteil):

  • Deutschland 67.504 (2.0%)
  • Großbritannien: 59.911 (2.5%)
  • Frankreich: 45.587 (2.1%)
  • Niederlande: 29.695 (6.7%)
  • Schweden: 28.327 (8.0%)

Top 5: geringe Verkaufszahlen BEV (Marktanteil):

  • Lettland 93 (0,6 %)
  • Estland: 118 (0.5%)
  • Litauen: 143 (0.4%)
  • Bulgarien: 220 (0.6%)
  • Slowakei: 293 (0.3%)

<strong>Brennstoffzellen-Antrieb (FCEV – Fullcell Electric Vehicle)</strong>

Top 5: meistverkaufte FCEV (Marktanteil)

  • Deutschland: 154 (0%)
  • Großbritannien: 36 (0%)
  • Frankreich: 36 (0%)
  • Niederlande: 13 (0%)
  • Belgien: 8 (0%)

Erdgasantrieb (Natural Gas Vehicle - NGV)

Top 5: meistverkaufte NGV (Marktanteil)

  • Italien: 37.406 (2%)
  • Deutschland: 10.804 (0.3%)
  • Belgien: 3.987 (0.7%)
  • Spanien: 3.754 (0.3%)
  • Schweden: 3.235 (0.9%)

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