Mercedes: Mängel beim Rückhaltesystem
Diverse Baureihen plagen Probleme mit den Seitencrashsensoren – auch beim EQC. In Cabrios der C- und E-Klasse könnten sich bei einem Unfall die Fond-Kopfstützen verstellen oder gar lösen.
Weil die Insassenschutzsysteme im Falle eines Unfalls nicht wie vorgesehen funktionieren könnten, hat Daimler zwei Rückrufe für diverse Mercedes-Baureihen gestartet. Trotz der langen Modellliste sind vom ersten Rückruf weltweit nur 2.604 Einheiten aus dem Produktionszeitraum Juli bis November 2020 betroffen. Davon ist etwa ein Fünftel in Deutschland gemeldet.
Bei der E-, G- und S-Klasse (Baureihen 213, 463 und 222), sowie beim GLC (BR 253), CLS (BR 257), AMG GT 4-Türer Coupé (BR 290) und EQC (BR 293) könne die Verrastung der elektrischen Steckverbindung der Seitencrash-Sensoren nicht den Spezifikationen entsprechen, erklärte ein Daimler-Sprecher. Sollte sich der Stecker lösen, würden bei einem Seitencrash die Rückhaltesysteme verzögert aktiviert. "Der vorgesehene Werkstattaufenthalt für Prüfung und ggf. Erneuerung der Seitencrash-Sensoren in den Türen wird bis zu drei Stunden in Anspruch nehmen", kündigte der Sprecher an.
Etwas über 600 hierzulande registrierten C- und E-Klasse-Cabrios (BR 205 und 238) droht bei einem Unfall ein Verstellen oder gar ein Lösen der Fond-Kopfstützen. Aus diesem Grund überprüfen die Vertragsbetriebe die Führungshülsen an den Fond-Sitzen und ersetzen sie bei Bedarf. Die Aktion mit dem internen Herstellercode "9190209" ist weltweit für 1.863 Halter relevant und soll etwa eine halbe Stunde dauern. Der erstgenannte Sensor-Rückruf trägt je nach Baureihe zwei unterschiedliche Kürzel: "9193111" oder "9193112". (Niko Ganzer/ kfz-rueckrufe.de)
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