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Fahrzeugveredelung 9. Oktober 2019

KW Automotive auf Wachstumskurs

Mehr Umsatz, Marken und Geschäftsfelder: KW Automotive investiert am Hauptsitz. Den Ruf nach mehr Digitalgeschäft setzt der Fahrwerksspezialist um und versucht sich als Spieleschmiede.

KW Automotive vermeldet Umsatzsteigerungen und investiert am Hauptstandort Fichtenberg. In den vergangenen zehn Jahren verdreifachte sich Unternehmensangaben zufolge der Umsatz auf 91 Millionen Euro. Zeitgleich mit dem 25. Jubiläum waren im Jahr 2017 die größten Bau- und Investitionsmaßnahmen der Unternehmensgeschichte begonnen worden (Größenordnung: 35 Millionen Euro). Im Laufe des kommenden Jahres 2020 sollen diese abgeschlossen werden. Anfang Oktober gab es für Pressevertreter an der Unternehmenszentrale nahe Schwäbisch Hall ein Zwischenfazit. Der Ausbau betrifft sowohl den Maschinenpark zur Produktion von Gewindefahrwerken und Dämpfertechnologien, als auch neue Lager- und Verwaltungsbauten.

„Es ist der ureigenste Wunsch unserer Kunden, ihre Fahrzeuge zu individualisieren“, erklärte Klaus Wohlfarth (rechts im Bild). Diesem Wunsch zu entsprechen, steht und fällt mit der Qualität des Vertriebsnetzes, weiß der Motorsport-Fan. Bei KW Automotive setzt man auf eine „auftragsorientierte Fertigung“. Den Angaben zufolge werden viele der individuellen Anfragen auch individuell bearbeitet – die Fertigung erfolgt somit erst nach der Bestellung. Die Nachfrage scheint groß – diesen Eindruck erhält, wer den hohen Output betrachtet: In den letzten zwölf Monaten wurden laut Klaus Wohlfarth durchschnittlich über 18.500 Teile pro Tag bewegt.

Das Produktprogramm von KW Automotive ist in drei Marken gegliedert: Neben der Premiummarke KW besteht das mittlere Segment der Marke st suspensions. Mit ap rundet der Fahrwerkhersteller das Angebot für eine preisbewusste Zielgruppe ab. Die Übernahme von ap Fahrwerke erfolgte im Mai. Auch die Marken Belltech (Tuning für Pickup-Trucks und SUV) sowie LSD-Doors (so genannte Lambo Türen) gehören zum Spektrum.

Schwerpunkt Aftermarket

KW Automotiv war 1992 als Zubehör-Fachgeschäft von Klaus Wohlfarth gegründet worden. Kurze Zeit später stieg sein Bruder Jürgen Wohlfarth (links im Bild) ins Unternehmen ein. Beide leiten KW Automotive heute als geschäftsführende Gesellschafter. Der Schritt vom Verkäufer zum Hersteller von Tuningprodukten erfolgte mit der Entwicklung des ersten KW Tuning-Gewindefahrwerks im Jahr 1995. Heute produziert das Unternehmen Lösungen für den Aftermarket, in Kooperation mit den Fahrzeugherstellern sowie für Rennställe. Das Geschäftsfeld Individualisierung für Endkunden (Aftermarket) hat einen Anteil von 82 Prozent und wird in Kooperation mit Werkstätten und Händlern betrieben.

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Ein vollständig neues Geschäftsfeld startete Klaus Wohlfarth übrigens im Jahr 2009 mit RaceRoom. Dahinter verbergen sich Rennsimulatoren, mit denen jedermann zum Motorsport-Piloten werden kann. KW Automotive vermarktet sowohl die Computer, betreibt eigenen Angaben zufolge aber auch RaceRoom-Lounges, beispielsweise am Nürburgring.

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