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Pkw-Markt im Mai 6. Juni 2023

Anteil der E-Autos steigt deutlich

Auch im Mai konnte der Pkw-Markt in Deutschland deutlich zulegen. Das betraf vor allem Elektroautos. Allerdings sind die aktuellen Zahlen noch weit von früheren Werten entfernt.

Die Zahl der Neuzulassungen hat sich im Mai erholt. Allerdings könnte das Zulassungsplus zu einem großen Teil auf den Abbau der Lieferrückstände der Hersteller zurückzuführen sein.
Die Zahl der Neuzulassungen hat sich im Mai erholt. Allerdings könnte das Zulassungsplus zu einem großen Teil auf den Abbau der Lieferrückstände der Hersteller zurückzuführen sein.

Die Frühjahrsbelebung im deutschen Automarkt hält weiter an. Insgesamt wurden im vergangenen Mai 246.966 Pkw in Deutschland neu zugelassen, wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) mitteilt. Im Vergleich zum Vorjahresvergleichsmonat entspricht das einem Zuwachs von 19,2 Prozent. Trotz dieses deutlichen Zuwachses im Mai sei das Marktvolumen insgesamt noch niedrig. Darauf weist der Verband der Automobilindustrie (VDA) hin. Die aktuelle Zahl liege zwar höher als die Werte in den vergangenen vier Jahren, allerdings seien in dem jeweiligen Mai von 1991 bis 2019 immer deutlich mehr Pkw neu zugelassen worden als im Mai 2023. Nach den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres befindet sich der deutsche Pkw-Markt 10 Prozent im Plus (1,1 Mio. Einheiten). Trotz der soliden Wachstumsrate sei der Abstand zum Vorkrisenniveau laut VDA weiterhin groß: Im Vergleich zu den ersten fünf Monaten des Jahres 2019 würden  die Neuzulassungen gut ein Viertel darunter liegen.

Mit einem Plus von 46,6 Prozent legten batterieelektrisch angetriebene Pkw (BEV) im Mai deutlich stärker als der Gesamtmarkt zu. Der Anteil der E-Autos an allen Zulassungen ist vergangenen Monat auf 17,3 Prozent gestiegen. Der größte Anteil an den Neuzulassungen entfällt weiterhin auf Benziner (35,5 %/+17,6 %), gefolgt von den Hybriden (29,0 %/+18,1 %), darunter Plug in-Hybride (5,6 %/-40,5 %) und Pkw mit Dieselantrieb (17,6 %/+3,6 %). Flüssiggas- und erdgasbetriebene Pkw erreichten zusammen einen Anteil von 0,5 Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß ging im Mai um 0,2 Prozent zurück und betrug 120,0 g/km.

Zweistellige Zuwächse bei Nutzfahrzeugen

Bei den Nutzfahrzeugen verzeichnete das KBA durchgängig positive Ergebnisse mit zweistelligen Zuwächsen. Die Sattelzugmaschinen wiesen mit 45,6 Prozent das stärkste Plus auf, die Zugmaschinen insgesamt lagen um 10,1 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresmonats. Die Kraftomnibusse legten um 41 Prozent zu, die Lastkraftwagen (Lkw) um 24,1 Prozent und bei den Sonstigen Kraftfahrzeugen (Kfz) gab es ein Plus von 21,2 Prozent. Die Zahl der Neuzulassungen bei den Krafträdern ist um 1,4 Prozent gestiegen.

Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland, kommentiert die aktuellen Zahlen folgendermaßen: „Das Zulassungsplus geht nach wie vor zu einem großen Teil auf den Abbau der Lieferrückstände der Hersteller zurück. Gerade die Situation bei den privaten Neuzulassungen ist unverändert kritisch. Themen wie die anhaltend hohen Preise im Einzelhandel oder auch mögliche kommende Belastungen wie eine Heizungserneuerung lassen potenzielle Interessenten zögern.“

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Das Gebrauchtwagengeschäft bleibt hingegen auch im Mai auf eher niedrigem Niveau. Die Zahl der Pkw-Besitzumschreibungen stieg um 3,8 % auf rund 506.000 Einheiten. In den ersten fünf Monaten des Jahres wechselten rund 2,47 Millionen Pkw die Besitzer, das waren immerhin 2,8 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. (SP-X/Ingo Jagels)

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