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Elektromobilität 17. Juli 2019

Zweistufiger E-Antrieb von ZF

Mit einem direkt an den Elektroantrieb angeflanschten 2-Gang-Getriebe will ZF den Wirkungsgrad des E-Antriebs verbessern. Anfahrdrehmoment und hohe Endgeschwindigkeit stehen so nicht mehr in Konflikt miteinander.

Die Kombination aus E-Maschine und Getriebe senkt den Energieverbrauch, da der Motor stets seine Drehmomentstärke ausspielen kann, während sonst bei hoher Endgeschwindigkeit die Verluste im Elektromotor steigen. Bert Hellwig, Leiter des Systemhauses E-Mobility bei ZF dazu. „Jedes Prozent Effizienz im Wirkungsgrad mündet in zwei Prozent mehr Reichweite.“

Um den Wirkungsgrad des neuen elektrischen Achsantriebssystems zu erhöhen, entwickelte der Hersteller eine neue elektrische Maschine mit 140 kW Maximalleistung, die ideal mit einem zweistufigen Schaltelement zusammenwirkt. Im Vergleich zu einem einstufigen Aggregat sollen Fahrzeuge mit dem neuen 2-Gang-Antrieb einen geringeren Energieverbrauch haben, was wiederum zu einer Reichweitenerhöhung von bis zu fünf Prozent führt. Der Gangwechsel erfolgt bei 70 km/h. Durch Anbindung an die CAN-Kommunikation des Fahrzeugs lassen sich jedoch auch – je nach Kundenwunsch – andere Schaltstrategien entwerfen, die etwa an digitales Kartenmaterial und GPS geknüpft sind.

Foto: ZF Friedrichshafen

Das Getriebe arbeitet mit zwei Kupplungen, die jeweils einen Gang auf die Motorwelle schalten können – so bleibt der Aufbau des Getriebes sehr einfach und kommt ohne Planeten- oder Ravigneauxsätze aus, die den Aufbau komplexer und teurer machen. Für Fahrzeughersteller bietet der neue 2-Gang-Antrieb zwei Optionen, um den besseren Wirkungsgrad effektiv zu nutzen. Neben der Reichweitenerhöhung bei gleichbleibender Batteriegröße könnte sich der OEM für einen kleineren Akku entscheiden um Kosten zu sparen.
Das bauraumoptimierte Design ist auch für kompakte Pkw geeignet, um beispielsweise Platz im Innenraum zu gewinnen. Damit ist die Neuentwicklung auch für Autos der Kompaktklasse interessant. Dennoch soll sich das Aggregat durch seinen modularen Aufbau auch sportlich auslegen lassen, etwa für Performance-Modelle eine Baureihe.

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