Toyota tauscht Fahrerairbag bei älteren Avensis aus
Die bis zu 20 Jahre alten Mittelklassemodelle sind mit einem explosiven Gasgenerator ausgestattet. Er stammt diesmal allerdings nicht von Takata.
Wenn ältere Fahrzeuge wegen explosiven Airbags zurückgerufen werden, denkt man automatisch an das Takata-Debakel, das nach wie vor Todesopfer fordert, wie die US-Verkehrssicherheitsbehörde erst kürzlich wieder bestätigte. Doch ein neuer Toyota-Rückruf für den Avensis (T25) steht laut einem Sprecher der Deutschlandzentrale nicht im Zusammenhang mit dem ehemaligen Massenlieferanten der Automobilindustrie.
Die Fehlerbeschreibung des Sprechers zum Fahrerairbag mit einem zweistufigen Gasgenerator klingt vertraut: "Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Dichte des Treibmittels im Gasgenerator im Laufe der Zeit durch die Auswirkungen von Hochtemperaturzyklen und Feuchtigkeit im Treibmittel und seinem versiegelten Behälter reduziert. Dies kann dazu führen, dass das Treibmittel pulverförmig wird. In diesem Fall könnte der Gasgenerator reißen, wenn der Airbag des Fahrers ausgelöst wird. Ein Gasgeneratorbruch kann dazu führen, dass Metallfragmente mit hoher Geschwindigkeit durch den Airbag in den Fahrzeuginnenraum gelangen, was zu Verletzungen oder zum Tod der Fahrzeuginsassen führen kann".
Die aus dieser Gefahr folgende Airbag-Austauschaktion dauert etwas mehr als eine halbe Stunde und firmiert herstellerintern unter dem Code "22SMD-115". Der Umfang des Rückrufs klingt dramatisch, denn weltweit sind theoretisch rund eine halbe Million Exemplare des Avensis aus dem Bauzeitraum 21.8.2002 bis 24.4.2006 betroffen, davon hierzulande 76.500. Wie viele der Fahrzeuge aber tatsächlich noch zugelassen sind, ist nicht bekannt. Ebenso ist unklar, ob es sich um den Auftakt einer neuen Rückrufserie handelt, die einen weiteren Zulieferer in Bedrängnis bringt. Der Toyota-Sprecher konnte den Namen des Airbagproduzenten auf Nachfrage nicht nennen. (Niko Ganzer/ kfz-rueckrufe.de)
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