Die Stoßdämpfer der verwendeten Nutzfahrzeugbasis sind für den Camping-Einsatz nur bedingt geeignet: Klassische Transporter-Fahrwerke sind auf stark schwankende Beladungszustände ausgelegt. Wohnmobile hingegen bewegen sich durch die schweren Einbauten und hohe Zuladung tendenziell knapp unterhalb des zulässigen Gesamtgewichts – und wie Kontrollen der Polizei immer wieder ergeben, auch regelmäßig darüber. Entsprechend sind die neuen B6-Dämpfer von Bilstein an das höhere Lastniveau der rollenden Eigenheime angepasst.
Von dem Plus an Dämpfkraft im Vergleich zum Seriendämpfer profitiert als erstes der Fiat Ducato (ab Baujahr 2006), der in Europa die Basis für mehr als die Hälfte aller Reisemobile stellt. Berücksichtigt werden zudem alle baugleichen Fahrzeuge von Citroën und Peugeot. Getestet wurde die B6-Camper-Konfiguration zunächst im besonders populären Segment der Kastenwagen. Gerade junge Campingfreunde mit neuen Klasse „B“-Führerscheinen, mit denen man Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgesicht von bis zu 3,5 Tonnen fahren darf, schätzen diese preisgünstigen Fahrzeuge, die für rund die Hälfte aller Wohnmobil-Neuzulassungen in Deutschland stehen.
Zudem ist der neue Stoßdämpfer auch für teilintegrierte Fahrzeuge verfügbar, bei denen auf ein Basischassis ein Aufbau eines anderen Herstellers gesetzt wird. Weitere Anwendungen sollen sukzessive folgen. Ebenfalls geben wird es eine Variante mit automatischer Dämpfkraftverstellung nach einem rein mechanischen Verfahren. Dieser Stoßdämpfer passt sich in seiner Charakteristik selbständig durch Schwingungs-Rückmeldung von der Straße an.
Der B6 Camper ist eintragungsfrei und kann durch die Werkstatt einfach nachgerüstet werden. Der Hersteller verspricht ein Sicherheitsplus bei Seitenwind und in Kurven durch bessere Bodenhaftung und präzises Handling. Gleichzeitig führt die Auslegung auf das höhere Fahrzeuggewicht zu einer besseren Dämpfung und optimiertem Abrollverhalten auf Kopfsteinpflaster. Der B6 Camper-Dämpfer ist laut Hersteller kein einfaches Carry-over-Produkt, sondern wird im Fahrversuch einzeln auf das jeweilige Fahrzeug abgestimmt. Dieser zeitaufwändige Prozess ist auch der Grund, warum die Markteinführung gestaffelt erfolgt. Weitere Fahrzeuganwendungen des B6 Camper werden erprobt und abgestimmt und auf den Markt gebracht, heißt es.
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