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Foto: Martin Schachtner

J. D. Power

Qualitätsindex 2020: Neu und mangelbehaftet

Kommen Fahrzeuge zu früh in den Verkauf? Vor allem das Infotainment-System scheint erst beim Kunden zu "reifen". Darauf weist eine aktuelle J.D. Power-Studie zu Neufahrzeugen hin.

Start-up-Unternehmern ist das so genannte "Minimum Viable Product" ein Begriff. Es geht es darum, rasant eine frühreife Beta-Version auf den Markt zu bringen, die – salopp formuliert – beim Kunden reift. Bei diesem, insbesondere aus der Softwareprogrammierung bekannten Prinzip ist ein Feedback der Kundschaft zur stetigen Verbesserung eingeplant. Schnelligkeit wird also mit Abstrichen bei der Qualität bezahlt. Da viele Entertainment-, Komfort- sowie Assistenzfunktionen der Automobilindustrie heute auf Software-Anwendungen fußen, ist es wenig überraschend, dass die Zahl von inoffiziellen Serviceaktionen bzw. offiziellen Rückrufen mit diesem Fokus seit Jahren zunimmt.

Die Untersuchung Initial Quality Study (IQS) von J.D. Power widmet sich mit einem Analysezeitraum der ersten 90 Tagen nach Autokauf dieser spannenden Betriebsphase von Neufahrzeugen. Die Qualitätsstudie berechnet die Probleme pro 100 Fahrzeuge (PP100)aus US-Perspektive und erschien heuer im 34. Jahr, wie es in einer Mitteilung hieß. Die Kunden können Angaben u.a. zu folgenden Kategorien machen: Klimaanlage, Fahrerassistenz, Fahrkomfort, Infotainment, Fahrzeuginnenraum sowie Antrieb.

Insbesondere das Infotainment sei fehleranfällig, so J.D. Power: Rund ein Viertel der angezeigten Probleme haben mit der Smartphone-Anbindung, Bluetooth, Touchscreen oder der Navigationsgerät zu tun. Der Durchschnitt liegt aktuell bei 166 Problemen pro 100 Fahrzeugen. Im vergangenen Jahr fand sich der Qualitätsindex bei 93 je 100 Fahrzeugen. Dave Sargent, Vizepräsident Automotive Quality bei J.D. Power, tat die vergleichsweise hohe Rate bei der aktuellen 2020er Studie ab und verwies auf eine Überarbeitung des Studiendesigns. Fahrzeughalter konnten mehr Probleme benennen wie in den Vorjahren, hieß es.

Neben der amerikanischen Marke Dodge (136 Probleme/ 100 Fahrzeuge) stach Kia (136/100) in diesem Jahr heraus. Den Klassenbesten auf Modellbasis stellt Chevrolet mit dem in Deutschland vor einigen Jahren unter dem Namen Aveo vermarkteten Sonic (103/100). Auch deutsche Hersteller schnitten mit den Modellen Audi A3, BMW X6 oder Mini überdurchschnittlich ab und erreichten Top-Werte in ihrem jeweiligen Segment, hieß es. Volkswagen kam mit einem Score von 152/100 als bester europäischer Hersteller auf Rang neun (Details finden sich unter diesem Text zum Download).

Erstmals bewertet: Tech-Gigant Tesla

Die schlechteste Quote fuhr Tesla (250/100) ein. Die US-Amerikaner wurden zum ersten Mal in die Wertung aufgenommen. Den Angaben zufolge gab es keine Erlaubnis aus Palo Alto, die Kunden in den vorgesehenen 15 US-Bundesstaaten zu befragen. Es ist nicht bekannt, wie viel Vorlauf die Studienautoren dem Unternehmen einräumten. Laut Doug Betts, Präsident der Automotive-Abteilung von J. D. Power, gelang es dennoch, den Score mit Antworten aus den weiteren 35 Staaten zu ergänzen.

Tesla nimmt für sich in Anspruch, ein Vertreter der Tech-Szene zu sein. Insofern teilen die Kalifornier auch die Herstellungsphilosophie des Silicon Valley und tragen viel zum Bedeutungszuwachs der Soft- gegenüber Hardware bei. Ein Blick auf den Unternehmenswert spiegelt den Erfolg dieser Börsenstory wider. Die Kehrseite offenbart sich scheinbar in der Qualität. Insbesondere nach der Auslieferung des Model 3 häufte sich negatives Kundenfeedback. Einer Mitteilung von Nextmove zufolge hatte der deutsche Elektroauto-Vermieter 100 Volumenstromer bestellt. Von der ersten 15 Autos umfassenden Charge waren die meisten jedoch fehlerbehaftet, hieß es im Sommer 2019.

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