40 Jahre Opel Corsa
In 40 Jahren Bauzeit hat sich der Opel Corsa zwar verändert, ist sich aber im Kern treu geblieben. Klein im ursprünglichen Sinn ist die aktuelle Baureihe natürlich nicht mehr.
1982 wurde der Opel Corsa der Öffentlichkeit vorgestellt - Opel stieg erst relativ spät ins Kleinwagen-Segment ein, VW Polo und Ford Fiesta waren bereits seit sieben beziehungsweise sechs Jahren auf dem Markt. Gleichzeitig markierte der Corsa einen Generationenwechsel: Weg vom Hinterrad- hin zum Frontantrieb. Der kleinste Motor (1.0 N) leistete 33kw/ 45 PS, die stärkste Motorisierung im GSi lieferte 74 kW/100 PS aus 1.6 Litern Hubraum. Damit war die damalige Topmotorisierung zwar nicht so stark wie das neue batterieelektrische Modell der F-Baureihe, aber mit unter 900 Kilogramm auch nur halb so schwer. Statt lautlosem Vorwärtsdrang (der neue Stromer schaffte es in 8,7 Sekunden auf 100 km/h) gab es klassische Maschinentöne. In 9,5 Sekunden absolvierte der GSi den Sprint bei seiner Einführung 1988.
Das Breitenwachstum zieht sich wie ein roter Faden durch die Corsa-Modellgeschichte. So war der B etwa sechs Zentimeter breiter als der A, und der C wiederum rund vier Zentimeter breiter als der B. Der aktuelle Corsa F wuchs gegenüber dem B um rund 14 Zentimeter, und das spürt man auch. Neben etwas mehr Raum (und allmählicher Gewichtszunahme) fiel beim C die spürbar moderner werdende Innenarchitektur auf. Und es gab bereits einen Hauch von Infotainment. Erstmals war sogar ein fest eingebautes Navigationssystem lieferbar, allerdings mit ältlichem Monochromdisplay. Und natürlich fächerte eine Klimaanlage den Passagieren schon wohlig kühle Luft zu.
In der Performance-Disziplin meint Opel es bis zu den OPC-Modellen nicht mehr ganz so gut mit seinen Kunden – so wies der 125 PS starke GSI der C-Baureihe gar ein schlechteres Leistungsgewicht auf als der Ur-GSI mit 9,2 Kilogramm je PS statt 8,65 Kilogramm je Pferdestärke. Ab dem Corsa D brachen dann moderne Zeiten an – das Infotainment wurde ausgebaut, das Breitenwachstum erreichte seinen Zenit und es gab zeitweise bis zu 155 kW/210 PS (Corsa D/E OPC). Seit Mitte der Nullerjahre ist der Corsa zum Multitalent avanciert. Was die OPC-Kunden angeht, hat Opel nach der Baureihe E wieder zurückgefahren – klar, der Eignerwechsel und zahlreiche Umstrukturierungen binden erst einmal Kapazitäten. Hoffnung ruht allerdings auf dem elektrischen Antrieb – vielleicht kommt ja ein elektrifiziertes OPC-Modell, mit dem man viel Power sogar ohne Reue genießen darf.
Und ganz trendgemäß gibt es jetzt knapp zweitausend Corsa-Exemplare, die der Kunde nur übers Internet und zu Raten ab 369 Euro beziehen kann – inbegriffen sind Steuer und Versicherung plus Inspektion und sogar ein Satz Winterreifen. Die Laufzeit beträgt sechs oder zwölf Monate. Ja, Modernität drückt sich nicht nur im Produkt selbst aus, sondern auch darin, wie man sie vermarktet. (Patrick Broich/SP-X/ sib)
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