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Mercedes-Rückrufe für Citan und Sprinter

Eine vierstellige Summe des Kleintransporters benötigt eine neue Kraftstoffleitung. Neue Bremssättel und ein Softwareupdate warten auf eine fünfstellige Stückzahl des großen Bruders.

Vom Rückruf sind deutschlandweit über 28.000 Mercedes Sprinter (Baureihen 907 und 910) mit elektrischer Parkbremse betroffen.
Vom Rückruf sind deutschlandweit über 28.000 Mercedes Sprinter (Baureihen 907 und 910) mit elektrischer Parkbremse betroffen.

Eine Sprecherin der Transportersparte im Daimler-Konzern hat zwei neue Rückrufaktionen bestätigt. Es geht je einmal um den Mercedes Sprinter und den Citan. Letzterer hat Probleme mit der Kraftstoffleitung. Aufgrund eines unzureichenden Mindestabstandes könne sie an der Kältemittelleitung scheuern und undicht werden. "Eine daraus resultierende Brandgefahr kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden", sagte sie.

Betroffen sind Kleintransporter der Baureihe 415 aus dem Produktionszeitraum von Februar 2018 bis April 2019. Weltweit rund 8.400 Exemplare erhalten eine neue Kraftstoffleitung, die zusätzlich mit einer Hülle verstärkt ist. Dieser Eingriff soll laut Hersteller weniger als eine Stunde dauern. In Deutschland ist der Rückruf mit dem internen Herstellercode "C1LEITUBI" für 4.660 Halter vorgesehen.

Weltweit erhalten rund 8.400 Mercedes Citan eine neue Kraftstoffleitung.
Weltweit erhalten rund 8.400 Mercedes Citan eine neue Kraftstoffleitung.

Deutlich mehr sind es bei dem Sprinter-Rückruf mit dem Aktionscode "VS3BREPB". Von den 61.258 betroffenen Einheiten der Baureihen 907 und 910 sind 28.412 in Deutschland gemeldet. Die mit einer elektrischen Parkbremse ausgestatteten Fahrzeuge könnten am Bremssattel der Hinterachse "mit fortgeschrittener Betriebszeit und hoher Betätigungsanzahl der Parkbremse Kleinstmengen an Bremsflüssigkeit" verlieren, erklärte die Sprecherin. Dies wiederum führe unter Umständen zu einem verlängerten Bremspedalweg und einem weicheren Bremspedalgefühl.

"Die vorliegenden Analyseergebnisse sprechen für ein sich über einen längeren Zeitraum entwickelndes Schadgeschehen mit haptisch wahrnehmbaren Vorwarnzeichen", sagte sie. Unfälle mit Personenschäden seien zu diesem Sachverhalt daher keine bekannt. Sie kündigte an, dass die Vertragswerkstätten die Bremssättel an der Hinterachse gegen eine neue Version mit optimierter Dichtung tauschen. Zudem habe man eine Fahrerwarnung entwickelt, die anzeigt, wenn sich die Betätigungsanzahl der Feststellbremse der Auslegungsgrenze zur Dauerhaltbarkeit annähert. Hierfür sei ein Software-Update notwendig. Insgesamt soll die Maßnahme voraussichtlich vier Stunden dauern. (Niko Ganzer/ kfz-rueckrufe.de)

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