Schadenmanagement: Allianz an ControlExpert interessiert
Durch den Einstieg bei ControlExpert möchte der Versicherer die Schadenbearbeitung durch KI und Automatisierung beschleunigen. Die Allianz strebt Mehrheitsbeteiligung an.
Die Allianz-Gruppe will offenbar die ControlExpert GmbH übernehmen. Beim Kauf einer Mehrheitsbeteiligung an dem Schadensteuerer mit Sitz in Langenfeld (NRW) arbeitet der Versicherungskonzern aus München mit General Atlantic und anderen Anteilsinhabern zusammen, hieß es in einer Ankündigung. Der Übernahmekandidat soll das Geschäftsmodell beziehungsweise die operationelle Eigenständigkeit weiterführen – ebenso wie Name, Marke und Identität.
ControlExpert ist weltweit an 17 Standorten in der automatisierten, KI-gestützten Kfz-Schadenabwicklung tätig. Das Unternehmen kooperiert den Angaben zufolge mit mehr als 130 Versicherern, Autohäusern, Werkstätten, Leasinggesellschaften sowie Automobilherstellern. Mit einer durchgängig digitalen Plattform biete das Unternehmen Partnern die Möglichkeit, das Kfz-Schadenmanagement zu automatisieren und zu digitalisieren – darauf verwies die Allianz in der Meldung.
Vision: Regulierung am selben Tag
Nazim Cetin, CEO der verantwortlichen Beteiligungsgesellschaft für digitale Geschäftsfelder Allianz X, erklärte: „ControlExpert hat sich in Deutschland als führender Anbieter im Bereich Kfz-Schadenmanagement klar etabliert und verzeichnet auch auf den internationalen Märkten ein kontinuierliches Wachstum.“ Auf Seiten von ControlExpert betonte man das gemeinsame Anliegen, „Digitalisierung und Kundenorientierung weiter zu forcieren“. „Die Allianz wird uns mit ihrer umfassenden Expertise und internationalen Ausrichtung dabei helfen, weiteres Wachstum in Deutschland und in den globalen Märkten zu erzielen. So kommen wir unserer Vision, dass Autofahrer auf der ganzen Welt ihren Schaden noch am selben Tag fair ersetzt bekommen, ein großes Stück näher. Schaden- und Wartungsfälle können zukünftig noch schneller und einfacher abgewickelt werden, wovon alle unsere Kunden profitieren“, so Nicolas Witte, Geschäftsführer von ControlExpert.
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