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Karosserie und Lack 16. November 2018

Lack kreuzweise

Der Lackierspezialist Sata hat für die neue Hochleistungslackierpistole SataJet X5500 eine X-förmiges Düsensystem entwickelt, das - so glaubt man bei Sata - einen neuen Standard für hochwertige Lackierungen setzen könnte.

Sieht aus wie eine Lackierpistole, ist eine Lackierpistole: Die SataJet X5500 kann aber kreuzweise lacken.
Sieht aus wie eine Lackierpistole, ist eine Lackierpistole: Die SataJet X5500 kann aber kreuzweise lacken.

Mit dem neuen X-förmigen Düsensystem reagiert der Hersteller auf die veränderten Anforderungen, die mittlerweile an professionelle Lackierungen gestellt werden, teils durch neue Umweltbestimmungen, teils durch neue Lack-Technologien. So wurden zum Beispiel wasserbasierte Lacke eingeführt, zum anderen Füller, Klarlacke und andere Materialien der veränderten Gesetzgebung angepasst. Daraus entstanden und entstehen heute noch neue Lack-Technologien mit unterschiedlicher Viskosität und neuen erforderlichen Applikationstechniken. Teils sind es besondere Farbtöne mit Spezialeffekten, aber auch in der Klarlackapplikation haben sich neue Trocknungs- und Auftragsmethoden entwickelt. So sind schnelle Trocknungszeiten, umweltfreundliche Produkte sowie die Materialersparnis bei der täglichen Arbeit möglich geworden.

Je nach Empfehlung des Lackherstellers und Eigenschaft des Lackes konnte der Anwender auswählen, ob er mit einer HVLP- oder RP-Pistole das Lackmaterial verarbeiten möchte. Die Strahldimension (Strahlhöhe und -breite) sowie die austretende Materialmenge (Materialauswurf) variierten abhängig von der Düsengröße. So war beispielsweise die Strahlhöhe und -breite einer 1,0er Düsengröße immer kleiner als die einer 1,3er. Teilweise entstanden aber auch unterschiedliche Variationen und Sonderdüsen, die den klimatischen Bedingungen oder den Lackmaterialien angepasst wurden. Dies hatte zur Folge, dass auch die Strahlform angepasst werden musste.

Beim X-Düsensystem kann der Lackierer nach wie vor zwischen HVLP- und RP-Technologie wählen. Der Unterschied besteht darin, dass dem Anwender nun zusätzlich in der jeweiligen Technologie (HVLP und RP) pro Düsengröße zwei Strahlformen zur Auswahl stehen – eine „I“ sowie eine „O“-Düse. Mit aufsteigender Düsengröße in der jeweiligen Technologie (HVLP / RP) steigt auch der Materialauswurf konstant – das bedeutet, dass die Strahlhöhe und -breite über das gesamte Spektrum gleich bleiben.

„O“-Düsen haben eine ovale Strahlform mit einer größeren Auslaufzone sowie einen nassen Strahlkern, welcher sich für höhere Applikationsgeschwindigkeiten eignet, jedoch etwas weniger Kontrolle beim Lackieren bietet. Die Schichtstärke pro Spritzgang ist bei gleicher Düsengröße im Vergleich zu einer „I“-Düse etwas höher. „I“-Düsen haben dagegen eine gestreckte Strahlform mit einer kurzen Auslaufzone sowie einen trockeneren Strahlkern, der sich ideal für eine geringere Applikationsgeschwindigkeit eignet und maximale Kontrolle beim Lackieren bietet. Die Schichtstärke pro Spritzgang ist bei gleicher Düsengröße im Vergleich zu einer „O“-Düse etwas geringer.

Die X5500 soll es jetzt mit ihrem einheitlichen System dem Lackierer leichter machen, auf der Grundlage des Lacksystems, der klimatischen Bedingungen und der eigenen Lackiergewohnheiten den entsprechendem Düsensatz auswählen. Darüber hinaus hat Sata nach eigenen Angaben die Luftverteilung im Pistolenkörper in Kombination mit den neuen Farb- und Luftdüsen optimiert, so dass die X5500 keinen Luftverteilerring mehr benötigt. Im Ergebnis soll die ‚Flüsterdüse‘ der Pistole während der Farbapplikation deutlich leiser sein und dem Lackierer so ein weicheres, angenehmeres Gefühl beim Lackieren vermitteln. Der Hersteller betont außerdem, dass die X5500 dank der X-Düsen spürbar weniger Lackmaterial verbraucht.

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