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Fahrzeughersteller 5. Juni 2019

Ist die Luft bald raus?

Michelin hat auf der Messe für nachhaltige Mobilität „Movin’On“ in Montreal den Reifen-Prototyp Uptis vorgestellt. Der luftlose Reifen soll nahezu perfekten Pannenschutz mit hervorragenden Fahreigenschaften und hoher Energieeffizienz vereinen.

Tschss RDKS: Ein Reifen ohne Luft braucht auch keine Reifendruckkontrolle.
Tschss RDKS: Ein Reifen ohne Luft braucht auch keine Reifendruckkontrolle.

Der Prototyp ist bereits auf dem Elektro-Pkw Chevrolet Bolt im Testeinsatz. Noch dieses Jahr sollen erste Versuche im öffentlichen Straßenverkehr in Michigan folgen. Der Marktstart des Michelin Uptis (Unique Puncture-proof Tire System) auf den ersten Pkw-Modellen ist für 2024 geplant.

„Der Uptis beweist eindrucksvoll, dass die Michelin Vision von nachhaltiger Mobilität ein erreichbarer Traum ist“, ist Florent Menegaux, CEO der Michelin Gruppe, anlässlich der Weltpremiere auf der Movin’On überzeugt. „Die enge Zusammenarbeit mit Partnern wie GM, die wie wir den Wandel der Mobilität vorantreiben wollen, bringt uns einen großen Schritt nach vorne.“.

 „Mit dem luftlosen Michelin Uptis haben Autofahrer die Gewissheit, nie wieder mit einer Panne durch Druckverlust liegen zu bleiben. Trotz des völlig neuartigen Konzepts verfügt er über die ausgezeichneten Eigenschaften der Michelin Premiumreifen, ist energieeffizient und bringt hohe Umweltvorteile mit sich“, verspricht Eric Vinesse, Executive Vice President Research and Development bei Michelin.

Von der Vision zur Serie?

Trotz des neuartigen Konzepts verfge der Uptis ber die ausgezeichneten Eigenschaften der Michelin Premiumreifen, betonte Eric Vinesse, Executive Vice President Research and Development bei Michelin, auf der Messe Movin'On.Foto: Michelin
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Der Michelin Uptis basiert auf dem 2017 vorgestellten Michelin Vision Concept. Genau genommen handelt es sich nicht um einen Reifen, sondern um ein Komplettrad. Die etwas nach Lego-Technik-Baukasten anmutende Rad-Reifen-Kombination besteht aus einer fest verbundenen Einheit aus Aluminium, Kompositmaterialien und Gummilauffläche. Beim Michelin Uptis ist die leichte Aluminiumfelge über flexible, hochresistente Kunststoffspeichen untrennbar mit der profilierten Lauffläche verbunden. Die widerstandsfähigen Speichen aus Polyesterharz und Glasfaser sorgen für ausgezeichnete Tragfähigkeit und wirken schwingungsdämpfend im Fahrbetrieb. Das Profil soll die markentypischen Fahreigenschaften der Michelin Pkw-Premiumreifen bieten.

Da der Uptis völlig ohne Luftdruck auskommt, ist er pannensicherer als konventionelle Reifen. Außerdem ist keine weitere Luftdruckkontrolle notwendig, was den Reifen praktisch wartungsfrei macht.

Der Michelin Uptis soll ebenso belastbar wie ein Luftreifen sein und durch die angewendeten Technologien und hochelastischen Materialien problemlos Anprall- und Stichverletzungen widerstehen. „Der Michelin Uptis zeichnet sich darüber hinaus durch vorbildliche Umwelteigenschaften aus: Aktuell werden pro Jahr rund 200 Millionen Reifen ausgetauscht, obwohl sie noch längst nicht das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben. Grund dafür sind Beschädigungen, die auf zu niedrigen Reifendruck oder Druckverlust nach einer Stichverletzung zurückgehen. Das ist mit dem luftlosen Michelin Uptis kein Thema mehr“, unterstreicht Eric Vinesse.

Darüber hinaus erfüllt der Michelin Uptis nach Aussage des Herstellers die Anforderungen des Straßenverkehrs mit autonomen, elektrischen und vernetzten Fahrzeugen. Michelin hat in den Michelin Uptis zehn Jahre Forschung investiert und bereits 15 Patente auf den Konzeptreifen angemeldet.

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