Direkt zum Inhalt

Dekra macht den Boden plan

Aufgeschraubt statt neu gefliest: Die Dekra hat ein eigenes Verfahren entwickelt, um Scheinwerfereinstellplätze in die Waage zu bekommen. Eine aufwendige Bodenbearbeitung entfällt hierbei.

Vllig eben: der mit Kunststoffplatten angeglichene Einstellplatz
Vllig eben: der mit Kunststoffplatten angeglichene Einstellplatz

„Unser selbst entwickeltes Verfahren kann den Werkstätten helfen, ihre Prüfsysteme schnell und unkompliziert richtlinienkonform zu machen.“ so Jann Fehlauer,
Geschäftsführer der Dekra Automobil GmbH.

Werkstätten, in denen Prüfingenieure der Überwachungsorganisationen auch künftig noch die Hauptuntersuchung abnehmen sollen, brauchen nach der geltenden HU-Richtlinie ein Scheinwerfereinstell-Prüfsystem (SEPS), das anforderungsgemäß kalibriert wurde und den Toleranzvorgaben entspricht. Knackpunkt dabei ist allem voran eine ausreichend ebene Fahrzeugaufstellfläche; Auf einer Länge von vier Metern darf die Fläche maximal 9mm abfallend geneigt sein. Liegt der eigene Platz oberhalb der Toleranz, werden meist teure Bodenbearbeitungen nötig: Neue Fliesen oder Epoxydversiegelungen treiben die Kosten mühelos in mittlere vierstellige Höhen.

Mittels zweier Laser wird die die gesamte Aufstellflche Millimetergenau vermessenFoto: Dekra

Mit der lasergestützten Methode der Dekra soll es auch ohne Bodenbearbeitung mit der Richtlinie klappen. Sowohl die Fahrzeugaufstellfläche, als auch der Verfahrweg des Scheinwerfereinstellprüfgeräts werden dabei mit einem eigens angefertigten Messgerät vermessen. Das Messwerkzeug fährt die Aufstellfläche ab und ermittelt das
Bodenrelief. Dazu wird ein horizontaler Laserstrahl als Bezugsebene genutzt, die
Auflösung liegt im Bereich von +/-0,2 mm.
Die am Boden erfassten Daten werden im Computer zu einem hoch aufgelösten Relief. Diese Messdaten bilden nicht nur das Problem ab, sondern sind gleichzeitig die Basis für die Lösung: Mit dem Datensatz wird auf einer CNC-Fräsmaschine eine entsprechende „Negativ-Form“ aus Kunststoff hergestellt. Wenn die Platten auf dem Boden eingepasst sind, ist die Aufstellfläche anschließend exakt eben.
„Diese Eigenentwicklung hat die entscheidenden Vorteile, dass sie
schnell, unkompliziert und kostengünstig ist – und dass sie ohne Eingriff in die bauliche Infrastruktur auskommt“, so Fehlauer. Die Experten in den bundesweit mehr als 50 Prüfmobilen binden das neue Verfahren innerhalb der kommenden Monate in ihre Kalibrierdienstleistungen ein. Details zu den genauen Abläufen werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.

Passend zu diesem Artikel