Falken: „Sensing Core“ erkennt lockere Radmuttern
Ein zu geringer Luftdruck wird von modernen Autos bereits erkannt. Nicht aber lose Radmuttern, die deutlich gefährlicher sind. Gemeinsam mit Sumitomo hat Falken Tyres ein System zur Detektion loser Schrauben entwickelt.
Immer wieder sorgen Unfälle für Schlagzeilen, die auf sich lösende Räder zurückzuführen sind. Insbesondere jetzt, wo in der Reifen-Wechselsaison in den Werkstätten viel Hektik herrscht, kann es passieren, dass eine Radmutter nicht mit ausreichendem Drehmoment angezogen wurde und sich lockert. Auf die ausgesprochene Warnung an den Fahrer, die Radmuttern nach 50 Kilometern nachzuziehen, kann man sich nicht verlassen.
Abhilfe soll nun ein flexibles, sensorloses Analyse- und Überwachungssystem schaffen, das der Falken-Mutterkonzern Sumitomo Rubber Industries Ltd. (SRI) entwickelt und zur Marktreife gebracht hat. Die „Sensing Core“-Technologie soll noch in diesem Jahr in einem Serienfahrzeug eingesetzt werden.
Sensing Core ist eine Weiterentwicklung des indirekten RDKS-Systems, welches den Luftdruck über die Raddrehzahl erkennt und Abweichungen gegenüber den anderen Rädern ermittelt. Mithilfe von Raddrehzahlsignalen und anderen Daten aus dem CAN-Bus des Fahrzeugs ist das System in der Lage, lose Radmuttern zu erkennen. Wie auch das indirekte RDKS arbeitet das neue System unabhängig von der Reifenmarke, -modell oder der -größe.
Künftig auch mit Verschleißüberwachung
Flottenversuche mit einem Cloud-basierten TPMS bei einem japanischen Vermietungsunternehmen hätten laut Pressemitteilung bereits dazu beigetragen, weitere Lösungen aus den Daten des Sensing-Core-Systems abzuleiten. So soll in naher Zukunft auch die Überwachung des Reifenzustandes integriert werden. Sobald ein Reifen ausgetauscht werden muss, wird dem Fahrer oder Flottenmanager eine Warnung angezeigt. Dafür wird die Raddrehzahl erfasst, die der Reifen im Neuzustand liefert. Ist der Reifen abgefahren und hat sich sein Profil auf das Mindestmaß reduziert, so steigt durch den gesunkenen Umfang bei gleicher Geschwindigkeit die Drehzahl an.
Bei einem Reifen der Größe 205/55/R16 mit einem Außendurchmesser von 710 Millimetern im Neuzustand und 7 mm Profil sind etwa 39 Umdrehungen pro Sekunde nötig, um 100 km/h zu erreichen. Ist der Reifen auf die Mindesttiefe abgefahren, reduziert sich der Umfang um gut 10 mm (5 mm Profilverlust auf beiden Seiten) – was eine halbe Umdrehung mehr pro Sekunde zur Folge hat. Die feine Messtechnik von Sensing Core ist in der Lage, diese geringe Änderung zu erfassen und mit Daten aus der Cloud abzugleichen.
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