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Reduktion um 90 Prozent 23. Januar 2024

Neue CO2-Vorgaben für Lkw und Busse aus Brüssel

Das Europäische Parlament und die EU-Staaten haben sich auf verschärfte CO2-Vorgaben für neue schwere Nutzfahrzeuge geeinigt, die ab 2030 auf den Markt kommen. Bis 2040 sollen die Emissionen um 90 Prozent sinken, wenn es nach den Experten aus Brüssel geht.

Für neue Fernverkehrsbusse und Lkw sollen bald strengere Grenzwerte gelten. Brüssel strebt eine Reduktion um 90% bis 2040 an.
Für neue Fernverkehrsbusse und Lkw sollen bald strengere Grenzwerte gelten. Brüssel strebt eine Reduktion um 90% bis 2040 an.

Schwere Nutzfahrzeuge sind für mehr als 25 Prozent der Treibhausgasemissionen des Straßenverkehrs in der EU verantwortlich und machen mehr als 6 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes der EU aus. Um die künftigen Ziele im Verkehrssektor zu erreichen, sollen die Emissionen nun drastisch sinken. Die Gesetzgeber einigten sich auf Ziele zur Senkung von CO2-Emissionen für schwere Nutzfahrzeuge von 45 Prozent für 2030 bis 2034, 65 Prozent für 2035 bis 2039 und 90 Prozent ab 2040 gegenüber 2019.

Diese verschärften Vorgaben gelten für fast alle Lastkraftwagen sowie Stadt- und Fernbusse. Weitere spezifische Emissionsreduktionsziele werden ab 2030 auch für Anhänger (7,5 Prozent) und Sattelanhänger (10 Prozent) festgelegt. Ausnahmen gibt es für Einsatzfahrzeuge des Militärs, der Feuerwehren, des Katastrophenschutzes und der Landwirtschaft.

Besonders schnell möchte die Politik die Emissionen im Stadtverkehr senken: Für Stadtbusse soll schon 2030 das 90-Prozent-Ziel gelten, ab 2035 sollen laut dem Willen des EU-Parlamentes nur noch emissionsfreie Stadtbusse neu zugelassen werden, um die Luftqualität im urbanen Bereich zu verbessern.

Keine Anrechnung von alternativen Kraftstoffen

Entgegen der Forderung vieler Branchenverbände sollen Co2-reduzierende Kraftstoffe wie R33-Diesel oder E20-Benzin nicht angerechnet werden. So lassen sich die äußerst ambitionierten Ziele ab 2040 nahezu ausschließlich mit elektrischen Antrieben erreichen. Elektrische Antriebe sollen es auch sein, die die Reduktion bei Trailern und Anhängern ermöglichen. Hier sind es Rekuperationslösungen, die einen Teil der Bremsenergie zurückgewinnen und diese beim nächsten Anfahren wieder in Vortrieb umwandeln sollen.

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Das Europäische Parlament und der Rat müssen die vorläufige Einigung noch formell beschließen, anschließend soll es in die Ländergesetzgebung einfließen. Als Zwischenschritt ist eine Evaluierung der Wirksamkeit und Auswirkungen der Maßnahmen im Jahr 2027 geplant.

Doch auch eine Ausweitung auf leichte Nutzfahrzeuge unter 7,5 Tonnen sowie eine Erfassung der Gesamtlebenszyklusemissionen neuer schwerer Nutzfahrzeuge stehen für den Termin auf der Tagesordnung. Auch soll geprüft werden, eine eventuelle Implementation eines Korrekturfaktors von Fahrzeugen, die mit Co2-neutralen Kraftstoffen betrieben werden, aussehen könnte, um den Wandel hin zum emissionsarmen Verkehr zu beschleunigen.

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