Mehr Umsatz trotz E-Mobilität
VW ist in der Elektrifizierungs-Offensive. Auch die Aftersales-Erträge sollen steigen. Um beides zu schaffen, baut der Hersteller auf vernetzte Services.
Der Aftersales-Bereich ist auch bei Volkswagen ein Umsatzgarant und Ertragsbringer. Der Hersteller setzte vergangenes Jahr 15,9 Milliarden Euro allein mit Originalteilen um. Auch in Zukunft rechnen die Wolfsburger mit einem guten Werkstattgeschäft. Hinsichtlich des vermeintlichen Jobkillers Elektromobilität gibt man sich entspannt. Der Konzern verfolgt ehrgeizige Elektrifizierungsziele und möchte trotzdem auch sein Werkstattgeschäft ausbauen.
Bis zum Jahr 2028 sollen rund 70 rein elektrische Modelle vermarktet werden, hieß es in einer Meldung. Zwar geht VW bei strombetriebenen Fahrzeugen von bis zu 30 Prozent geringeren Wartungskosten aus, setzt aber auf eine Steigerung der Kundenloyalität mittels digitaler Services. Zudem prognostiziert die Marke eine Vergrößerung des Fahrzeugbestands: Derzeit werden Unternehmensangaben zufolge weltweit 100 Millionen Fahrzeuge von rund 25.000 Servicepartnern betreut, im Jahr 2030 sollen es 150 Millionen Fahrzeuge sein.
Kassel wird Depot für Batterien
Stromer verfügen darüber hinaus über eigene Teile, die verschleißanfällig sind oder bei einem Unfall zu Schaden kommen können. Auf ein besonders kostspieliges Austauschteil wird sich der Standort Kassel spezialisieren: Laut Mitteilung soll das dortige Original Teile Center zum weltweiten Masterdepot für Hochvoltbatterien ausgebaut werden.
Großes Potenzial sieht VW-Managerin Imelda Labbé bei der Steigerung der Kundenloyalität durch eine Digitalisierung der Vertriebsprozesse sowie die Fahrzeugvernetzung: „Digital After Sales“ sei die Antwort auf die Transformation der Automobilbranche. „Wir werden unsere Kunden gemeinsam mit den Servicebetrieben wesentlich individueller ansprechen als heute und dadurch ihre Loyalität signifikant steigern“, erklärte die Leiterin des VW-Aftersales.
Laut VW fallen beim durchschnittlichen Werkstattauftrag aktuell rund 80 Minuten administrative Tätigkeiten in bis zu 15 verschiedenen Systemen an. Mit der Einführung der zukünftigen Systemgeneration „Digital After Sales“ sollen im Schnitt 15 Minuten ausreichen. Insbesondere Serviceberater würden dadurch entlastet. (mas)
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