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Motorentechnik 6. Februar 2024

Mazda wankelt weiter – nun im Hybrid

Geht es nach Mazda, könnte der Wankelmotor sein Comeback feiern. Als Range-Extender für serielle Hybriden haben die Japaner ihn 2023 nach elf Jahren Pause wieder neu aufgelegt. Jetzt soll er weiterentwickelt werden.

Als Antrieb für serielle Hybriden soll der Wankelmotor sein Comeback erleben, wenn es nach Mazda geht. 
Als Antrieb für serielle Hybriden soll der Wankelmotor sein Comeback erleben, wenn es nach Mazda geht. 

Seit 1963 beschäftigen sich die Japaner mit dem besonderen Motorenkonzept, seit 1967 haben sie zwölf Fahrzeugmodelle zur Serienreife gebracht. Künftig soll der Wankelmotor in Hybridfahrzeugen dazu dienen, die Reichweite zu erhöhen und effizientes Fahren zu ermöglichen.

Rein elektrischer Fahrantrieb

Gegenüber einem „normalen“ Hybriden, wo ein Elektromotor den Verbrennungsmotor unterstützt und zeitweise ablöst, besteht beim seriellen Hybriden keinerlei Verbindung vom Verbrennungsmotor zu den Achsen – er dient ausschließlich der Stromerzeugung, der Fahrantrieb ist immer elektrisch. Dieses Konzept hat gegenüber einem normalen Hybriden viele Vorteile: Der Motor kann immer im Bestpunkt arbeiten und ist nicht durch ein Getriebe und Drehzahlschwankungen in seiner Effizienz gestört. Wie bei einem Stromerzeuger arbeitet der Motor mit Konstantdrehzahlregelung, die einen sehr effizienten Betrieb erlaubt. Gleichzeitig kann die Traktionsbatterie des Fahrzeugs kleiner – und damit billiger – ausfallen als bei einem rein elektrischen Fahrzeug. Die Batterie dient dann typischerweise der Abdeckung einer „hybriden“ Reichweite – im derzeit erhältlichen Mazda e-Sky R-EV etwa 85 km (17,8 kWh Kapazität) und zur Abdeckung von Lastspitzen. So kann der Elektromotor kurzfristig eine höhere Spitzenleistung besitzen, als der Verbrennungsmotor in Form des Generators an Leistung bereitstellen kann – der Mehrverbrauch wird dann der Traktionsbatterie entzogen.

Wankel als Generatorantrieb

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Das Konzept des seriellen Hybriden ist nichts Neues, besonders ist jedoch die Kombination mit dem Wankelmotor. Durch seine spezielle Funktionsweise baut der Motor besonders schmal und eignet sich so ideal für den Einsatz im Hybriden, wo Platz Mangelware ist. Zudem bietet das Wankelkonzept einen perfekten Massenausgleich, was insbesondere dem Geräusch und Vibrationsniveau im Fahrzeug entgegenkommt – durch den Wegfall des Verbrenners werden im E-Fahrzeug Geräusche wahrgenommen, die in einem konventionellen Auto nicht weiter aufgefallen wären.

Mazda entwickelt nächste Generation des Wankelmotors

Der Einscheiben-Wankemotor des e-Sky R-EV schöpft aus seinen 830 m³ 55 kW (75 PS) und 116 Nm und hält die strenge Euro 6d-ISC-FCM Abgasnorm ein. Im WLTP-Zyklus erreicht das Aggregat so einen Verbrauch von 1l / 100 km und einen CO²-Ausstoß von 21g pro Kilometer. Nun sollen 36 Mazda-Ingenieure, die Entwicklung des Kreiskolbenmotors vorantreiben. Wir sind gespannt, ob und wann der nächste Wankel-Hybrid erhältlich sein wird.

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