MAN: Zweites Leben für die Truck-Batterie geplant
In einem Forschungsprojekt will MAN die Zustandsbewertung von gebrauchten Batterien automatisieren. Ziel ist, die gebrauchten Zellen je nach Zustand wieder in Fahrzeugen oder stationär einzusetzen.
Mit dem Hochlauf der Elektromobilität ist in Zukunft ein starker Anstieg an gebrauchten Batterien zu erwarten. Nach der ersten Verwendung der Energiespeicher im Lkw, Bus oder Transporter (1st-Life) bestehen grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten einer zweiten Nutzung: Sind die Zellen noch gut erhalten, bietet sich eine erneute Verwendung im Fahrzeug (2nd-use) an. Stärker gealterte Zellen können in einem anderen Einsatz (2nd-life), z.B. als stationäre Pufferspeicher eingesetzt werden, wo die Engeriedichte eine geringere Rolle spielt. Als letzte Möglichkeit für defekte oder fast unbrauchbare Zellen steht das Recycling zur Rückgewinnung der wertvollen Rohstoffe.
In welchem Szenario die Zellen eingesetzt werden könnten, hängt jedoch stark vom ihrem Zustand ab. Der Nutzfahrzeughersteller MAN will daher die Zustandsbewertung und die Demontage der Module automatisieren und hat dafür nun das Forschungsprojekt „REVAMP“ gestartet.
Unterschiedliche Alterungszustände
Eine Herausforderung bei der Wiederaufbereitung von Nutzfahrzeugbatterien ist, dass diese unterschiedliche Alterungszustände aufweisen, wenn sie zur Zustandsbewertung zurückkommen. So reicht die vorzeitige Alterung einer einzelnen Zelle aus, um den ganzen Block in seiner Leistungsfähigkeit zu mindern. Die Module sind jeweils nur so leistungsfähig wie das schwächste Glied – ein Verhalten, was viele Nutzer bereits von ihrem Laptops oder Akkugeräten kennen. So zeigt die Anzeige zwar einen vollen Akkustand an, jedoch bricht die Leistung kurz darauf zusammen. Dies ist die typische Auswirkung einer defekten Batteriezelle auf einen Zellverbund und ein Problem, was das Forschungsprojekt adressieren will.
Auch die Tatsache, dass Form, Aufbau und Hersteller der Batterie unterschiedlich sein können, gehört zu den Herausforderungen des REVAMP-Projekts. Deshalb ist es wichtig, dass das gesamte System des Remanufacturing flexibel gestaltet wird und auf die unterschiedlichen Zustände und Batterieeigenschaften reagieren kann.
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