Kennzeichnung für Reifen: Kunden oft uninformiert
Das neue Reifenlabel soll den Autofahrer besser über Geräuschentwicklung, Effizienz und Nässehaftung informieren und die Kaufentscheidung erleichtern. Wie eine Umfrage von Apollo Vredestein zeigt, klappt das aber nur bedingt.
Seit dem vergangenem Monat gibt es eine überarbeitete Kennzeichnungspflicht für Autoreifen. Effizienz, Geräuschentwicklung und Haftung bei Nässe müssen nun deutlich ausgewiesen werden. Eine Skala, die an die Effizienz von Haushalts-Elektrogeräten erinnert, zeigt Werte von A bis E, die dem Kunden auf den ersten Blick mehr Informationen über die Bereifung geben. Eine Umfrage des Herstellers Apollo Vredestein zeigt nun, dass sich zuvor nicht einmal ein Drittel (29 Prozent) der Kunden ausreichend über diese Werte informiert fühlte. 88 Prozent sagten, dass mehr Informationen zu den Themen ihre Kaufentscheidung beeinflusst hätten. Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es sogar 93 Prozent.
Dass sich die Kennzeichnungspflicht änderte, wussten zudem 64 Prozent der befragten Autofahrer nicht. Informierter zeigten sich besonders die jüngeren Fahrer. 53 Prozent der 18- bis 24-Jährigen wussten, dass sich die Kennzeichnung ändert, bei den 55- bis 64-Jährigen waren es nur 16 Prozent. Neben den drei Skalen zeigt das Label einen QR-Code, durch den die Kunden die Parameter in einer unabhängigen Onlinedatenbank kontrollieren können. Die „European Product Registry for Energy Labelling“ (EPREL) liefert transparente Informationen zu den Reifen.
Da Reifen bis zu 20 Prozent der CO2-Emissionen eines Pkw ausmachen, haben Käufer durch die neue Kennzeichnungspflicht mehr Kontrolle über ihren ökologischen Fußabdruck. (ampnet/av)
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