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Werkstattsysteme 23. Dezember 2019

Investitionsbereit aus Tradition

Berghammer bzw. Wolf steht im Raum Rosenheim für Kfz-Know-how. Um den Familienbetrieb in dritter Generation weiter zu entwickeln, setzt Inhaber Philipp Wolf auf die Marke und systemische Hilfe.

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Elektromobilität, Telematik-Services und zunehmend elektronische Komponenten in Kraftfahrzeugen – das sind nur einige der Veränderungen, die derzeit auf freie Autowerkstätten zukommen. Keine Zeit für Stillstand, findet Philipp Wolf, Inhaber des Kfz-Meisterbetriebs Wolf in Stephanskirchen bei Rosenheim. Im vergangenen Jahr hat Philipp Wolf die Geschäftsführung der Autowerkstatt in der dritten Generation übernommen und mit dieser Umstellung auch das Werkstattsystem gewechselt. Ab sofort setzt er mit seinem Betrieb auf „Select Concept“.

Da das Werkstattkonzept und die zugehörigen IT-Lösungen einen wichtigen Grundstein zur Abwicklung der Prozesse darstellen, legte Philipp Wolf bei der Auswahl des Lösungsanbieters großen Wert auf eine individuell anpassbare Premium-Ausstattung. „Die Werkstätten können die einzelnen Bausteine selbst auswählen und zahlen auch nur für diese“, erläutert Daniel Hesselbarth, Systemberater Werkstattsysteme, Werkstattsoftware und Werkstattausrüstung der Otto Glas Handels-GmbH sowie der Konrad GmbH. Mit der Go Glas-Niederlassung in der unmittelbaren Nachbarschaft ist der Ersatzteilezugang des fünfköpfigen Technikerteams von Kfz Wolf gesichert. Die Belieferung, teils auch aus anderen Quellen, ist derart lückenlos und zeitnah, dass Philipp Wolf auf ein eigenes Lager weitgehend verzichtet.

Der Großvater legte in den fünfziger Jahren den Grundstein des Servicebetriebs samt Tankstelle. Der vormalige Firmenname Auto Berghammer war und ist regional gut bekannt – die Tankstelle gibt es allerdings nicht mehr. Die Umbenennung in Wolf erfolgte in der zweiten Generation: Mit Mechanikermeister Franz Wolf übernahm der Schwiegersohn die Geschäfte. Als Mitte der Nuller Jahre Enkel Philipp Wolf seine Kfz-Lehre bei einem BMW-Partnerbetrieb begann, gab es für den Familienbetrieb eine Zukunftsperspektive: Eine Betriebserweiterung samt Neubau erfolgte 2008/ 2009, wie der aktuelle Inhaber gegenüber amz-erklärte. Philipp Wolf absolvierte 2012 die Meisterschule in München und übernahm den Betrieb Anfang 2018. Die Investition hat sich gelohnt, befindet Philipp Wolf: „Unsere Kunden kamen und kommen auch aufgrund des neuen, besseren Erscheinungsbildes – wir könnten uns fast die Werbung sparen“, scherzt der Kfz-Mechatronikermeister. Wir, das seien Vater Franz und er als Meister, sowie derzeit ein Lehrling sowie zwei Gesellen, fügte Wolf hinzu. Gearbeitet wird an drei Unterflur-Hebebühnen im Neubau – dort finden sich auch der Empfangsraum und der Verwaltungsteil mit zwei Bürodamen. Zudem nutzt man bei Kfz Wolf je eine Hebebühne im Altbau sowie im Außenbereich.

Die Werkstatt als Marke

Philipp und Franz Wolf gefällt, dass das „Select Concept“ den teilnehmenden Werkstätten eine Signalisation mit Fokus auf den eigenen Firmennamen erlaubt. Warum das wichtig ist, verdeutlicht Stephan Westbrock: „Freie Werkstätten haben einen Stammkundenanteil von 80 Prozent oder mehr – zumindest lässt sich das in unseren Kundenkreisen belegen. Wir sind daher überzeugt davon, dass das Anbringen eines Systemlogos an einer Fassade keinen nennenswerten Kundengewinn zur Folge hat. Vielmehr trägt der Name ‚Wolf‘ in der Region zum Wiedererkennungswert bei, weil ein Bekannter, Nachbar oder Freund den Betreiber persönlich kennt oder die Werkstatt selbst aufsucht und eine Empfehlung geben kann“, erklärte der Vorstandsvorsitzender der Select AG in einer Mitteilung.

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Mehrwert durch Mobilitätsgarantie

Besonders in ländlichen Regionen, wie im oberbayerischen Stephanskirchen am Inn, steht für die Autofahrer die Mobilität an erster Stelle, weiß man in der Systemzentrale der Einkaufsgemeinschaft: Versage das Auto, seien Kunden auf den oft schlecht ausgebauten öffentlichen Nahverkehr oder Verwandte und Freunde angewiesen. Daher entwickelten die Andernacher den Konzeptbaustein „Select Mobility“. Teilnehmende Werkstätten haben die Möglichkeit, Kundenersatzfahrzeuge über die Select AG zu beziehen. „Die Mobilitätsgarantie ist unseren Kunden gegenüber durchaus ein Alleinstellungsmerkmal“, so Wolf. Habe ein Kunde beispielsweise eine Panne, könne er kostenlos anrufen. Das Team von Kfz Wolf kümmert sich anschließend um das Abschleppen, der Kunde erhält ein mit Eigenwerbung verziertes Ersatzfahrzeug.

Zufrieden zeigt sich der Systempartner auch bei der IT-Unterstützung: Wie kürzlich berichtet, vereinheitlicht die Select AG das EDV-System von „Select Connect“. Die Organisation des Werkstattalltags funktioniere mit der standardmäßigen, cloudbasierten IT-Lösung sehr gut, heißt es in Stephanskirchen. Neben dem WerkstattAbrechnungsPilot (WAP) sorgt der AutoTeilePilot (ATP) für die Identifikation der benötigten Teile, die direkte Bestellung und liefert zudem Arbeitswerte, technische Daten und Schaltpläne.“ Mit der Kombination aus WAP und ATP entfallen viele Schnittstellen. So können wir aus dem Rechnungsprogramm WAP heraus direkt im AutoTeilePiloten bestellen. Die bestellten Teile können wir dann automatisch dem richtigen Kunden zuordnen“, so Wolf. Die Funktion des Online-Kalenders im Programm macht Terminvereinbarungen transparent. Bislang wurden die Termine im Kfz-Meisterbetrieb Wolf über einen zentralen Kalender in Buchform verwaltet. Das war mehr als umständlich – nicht nur die Laufwege haben Zeit gekostet, oft war das System für die Mitarbeiter aufgrund von entfallenen Terminen einfach unübersichtlich. Mit der Kalenderfunktion im WAP profitiert der Kfz-Meisterbetrieb vom Anstoß der Rechnungsstellung aus dem Termineintrag des Kunden heraus.

Zu den neusten Ergänzungen der IT-Lösungen gehört der AutoTeileMessenger. Über die neue Smartphone-App mit Suchfunktion und Zugriff auf den umfangreichen Produktkatalog ihres Großhändlers sind Werkstattbetreiber in der Lage, binnen Sekunden Produktpreise, Verfügbarkeit und Lieferfähigkeit von Komponenten abzufragen. Per Messenger bzw. Chat-Funktion können Nutzer außerdem Anfragen direkt an den Kundenservice des Großhändlers stellen. „Sehr praktisch finde ich, dass ich mit dem AutoTeileMessenger via QR-Code direkt auf die Monatsangebote meines Großhändlers zugreifen kann. Einmal einscannen und die Bestellung versenden – erledigt“, betont Philipp Wolf.

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