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Teilegroßhandel 19. August 2019

Diesel: Nachrüstung unbeliebt?

In einer Online-Studie hat Aral die deutschen Autofahrer zu den Trends beim Autokauf befragt, also der eigenen Mobilität der näheren Zukunft. Überraschung: Die Nachrüstung des vorhandenen alten Diesels scheint für kaum jemanden eine Option zu sein.

Diesel-Pkw machen nach wie vor einen hohen Anteil des Gesamtfahrzeugbestands aus, besonders in der gewerblichen Nutzung. Aber die sauberen Euro 6-Diesel lsen ltere Fahrzeuge allmhlich ab.
Diesel-Pkw machen nach wie vor einen hohen Anteil des Gesamtfahrzeugbestands aus, besonders in der gewerblichen Nutzung. Aber die sauberen Euro 6-Diesel lsen ltere Fahrzeuge allmhlich ab.

Die fortwährende Diesel-Diskussion und die Nachrichten über Fahrverbote hinterlassen offenbar Spuren: Im Rahmen der Studie fragten die forscher im Auftrag von Aral, ob die ständigen negativen Schlagzeilen über Dieselfahrzeuge Auswirkungen auf die individuelle Kaufentscheidung haben. Die Antwort fällt eindeutiger aus als erwartet.

Satte 37% wollen sich wegen der anhaltenden Diesel-Diskussion als nächstes Fahrzeug keinen Diesel-Pkw kaufen. Weitere 20% haben Zweifel an ihrer Entscheidung für einen Diesel bekommen, wollen aber vermutlich dennoch dabei bleiben. Acht Prozent waren schon immer gegen Diesel und sehen sich nun bestätigt.

Dieselfahrer wollen wechseln

Erstaunlich: Unter den aktuellen Dieselfahrern ist der Wechselwunsch zu einer anderen Antriebsart besonders intensiv. Fast die Hälfte (46%) wollen sich in den nächsten 18 Monaten ein anderes Auto mit einer anderen Antriebsart anschaffen.

Die Studie fragte auch erstmals danach, ob die Autofahrer nach ihrer eigenen Einschätzung von Fahrverboten betroffen wären. Von den 1.001 Befragten erklärten 49%, dass sie ihren Selbstzünder durch Bereiche steuern müssen, in denen Fahrverbote gelten. Dem stehen 40% der befragten Dieselfahrer gegenüber, die sich nicht betroffen wähnen. Die verbleibenden 11% sind noch nicht im Bilde, ob sie betroffen sein könnten. Dass es hier besonders bei den Betroffenen in der Bewertung Differenzen zwischen Männern (54%) und Frauen (42%) gibt, mag auch daran liegen, dass Diesel gern als Langstreckenfahrzeuge für Geschäftsreisen genutzt werden – vielleicht mehr von Männern als von Frauen.

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Nachrüstung keine Option?

Höchst überraschend erscheint die deutliche Absage der Befragten an die gerade vom Kraftfahrtbundesamt genehmigten Nachrüstlösungen: Lieber würden die betroffenen Dieselfahrer ihren alten Diesel eins zu eins gegen ein anderes tauschen. Nur ein Prozent der Befragten würde eine Nachrüstung in Betracht ziehen, behauptet die Studie: „Diese einhellige Meinung zieht sich durch alle Alters- und Geschlechtsgruppen.“

Hier sind allerdings Zweifel an der Aussagekraft dieser Zahlen erlaubt: Wer sein mehrere Jahre altes Auto ohne Mehrkosten gegen ein neues tauschen könnte, würde diese Option wohl in jedem Fall wählen. Diese Frage stellt sich aber in der Realität nicht.

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