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Ersatzteilgeschäft 6. März 2024

OES und IAM: Tête-à-Tête in Monaco

Stellantis und Nexus kamen sich offenbar auf dem „Nexus Business Forum“ näher. Die freie Teilehandels-Kooperation und der Autobauer wollen bei der Ersatzteil-Vermarktung und Aftersales-Services kooperieren.

Sylvie Layec, Senior Vice President bei Stellantis Parts and Services, und Nexus-CEO Gaël Escribe (re.) verkündeten in Monaco eine ungewöhnliche, weil in gewisser Weise grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen dem gebundenen und dem freien Ersatzteilhandel.
Sylvie Layec, Senior Vice President bei Stellantis Parts and Services, und Nexus-CEO Gaël Escribe (re.) verkündeten in Monaco eine ungewöhnliche, weil in gewisser Weise grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen dem gebundenen und dem freien Ersatzteilhandel.

Im Rahmen des „Nexus Business Forums“ verkündeten Stellantis und Nexus Automotive International, eine strategische Partnerschaft eingehen zu wollen. Die Zusammenarbeit des Autobauers und der freien Autoteile-Kooperation bezieht sich den Aussagen zufolge vorerst auf Nordamerika, die Region Asien-Pazifik sowie den Mittleren Osten. Trotz der Wettbewerbssituation zwischen Markenservice (OES) und freiem Reparaturmarkt (IAM) versprechen sich die künftigen Partner laut Mitteilung eine „Win-Win-Situation“: In der Meldung ist von Transformationsprozessen und einer Abkehr vom Silodenken des „konventionellen Autobauers“ auf der einen Seite und dem IAM-Akteur auf der anderen Seite zu lesen.

Stellantis könnte in einigen Regionen Nexus-Standorte bei der Vermarktung der eigenen Ersatzteile nutzen, während andernorts die „International Trading Group“ (ITG) ihrerseits vom dichteren Netz der zahlreichen Automarken des Herstellers profitieren könnte, heißt es. Zudem sollen mögliche Synergien in den Bereichen Mobilitätslösungen, Kreislaufwirtschaft sowie bei Digitalisierungsprojekten ausgelotet werden.

Jubiläums-Event in Monaco

Der Rahmen für die Pressekonferenz von Stellantis und Nexus war ausgezeichnet gewählt: Die Handelskooperation feierte mit ihren „N!-Community“ genannten Mitgliedern bzw. Gesellschaftern in Monaco zehnjähriges Bestehen. Als deutscher Nexus-Gesellschafter beteiligte sich Europart in Gestalt von CEO Olaf Giesen an einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Innovation. Moderator Thierry Mugnier von Nexus befragte zudem Jerome Lafont (Vice Managing Director von Marketparts) und Dr. Anat Lea Bonshtien von der Investmentgesellschaft Mobilion Ventures, wie Unternehmer ein innovationsfreundliches, betriebliches Ökosystem etablieren können.

Markus Winter ist seit 2020 CEO bei der Kfzteile24 GmbH. Er war zuvor bei verschiedenen E-Commerce-Anbietern wie der Fashion4home GmbH oder der Internetstores-Gruppe tätig.
„Nexus ist strategischer Partner“
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Partner-Awards verliehen

Zudem zeichnete die internationale, in Genf ansässige Ersatzteil-Kooperation Lieferanten und Mitglieder aus: So darf sich bilstein group über den Titel „Lieferant des Jahres 2023“ in der Kategorie Pkw freuen. „Wir waren einer der ersten Lieferanten, die vor zehn Jahren eine Kooperation mit Nexus eingegangen sind und haben frühzeitig das Potenzial dieser Partnerschaft erkannt“, lässt bilstein group-Gesamtvertriebsleiter Ulrich Wiedemuth in einer Mitteilung wissen. Mahle erhielt den Award in der Kategorie Nutzfahrzeuge. Der Verbund habe damit das „Engagement für erstklassigen Kundenservice“ gelobt und den „Stellenwert des Konzerns in der globalen Automobil-Aftermarket-Gemeinschaft“ hervor gehoben, heißt es in einer Mahle-Mitteilung. Als Mitglieder des Jahres wurden der tschechische Teilehändler Autos Sp. z o.o. (Kategorie Nfz), die britische GSF Car Parts (Pkw) sowie die Automotive Parts Services-Gruppe aus Virginia (USA) prämiert, wie Nexus über das Social Media-Netzwerk „Linkedin“ vermeldete.

Foto der Preisverleihung, zu sehen sind von links nach rechts: Michael Steck (Regional Sales Director Middle East/ Africa bilstein group), Robert Kirr (Executive Director Supplier Management Nexus Automotive International), Karsten Schüßler-Bilstein (Geschäftsführer der bilstein group), Olivier Panis (ehemaliger Formel 1-Rennfahrer), Nicole Puschmann (Divisional Director Business Development bilstein group), Gael Escribe (Geschäftsführer Nexus Automotive International), Ulrich Wiedemuth (Group Sales Director)
Foto der Preisverleihung, zu sehen sind von links nach rechts: Michael Steck (Regional Sales Director Middle East/ Africa bilstein group), Robert Kirr (Executive Director Supplier Management Nexus Automotive International), Karsten Schüßler-Bilstein (Geschäftsführer der bilstein group), Olivier Panis (ehemaliger Formel 1-Rennfahrer), Nicole Puschmann (Divisional Director Business Development bilstein group), Gael Escribe (Geschäftsführer Nexus Automotive International), Ulrich Wiedemuth (Group Sales Director)

Im freien Ersatzteilmarkt sind viele Händler in internationalen Kooperationen zusammengeschlossen. Diese Netzwerke bieten für die mitwirkenden Unternehmen eine Plattform für Synergien und Geschäftsentwicklung – so zumindest das Selbstverständnis bei Nexus. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge über 457 Mitglieder – in Deutschland neben Europart CAR und Kfzteile24 – und ist in 137 Ländern präsent. Die Gruppe erwirtschaftete zuletzt rund 42 Milliarden Euro Umsatz.

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