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Foto: Bosch

Berylls-Studie

Die 100 größten Autozulieferer der Welt

Zwar sind deutsche Zulieferer führend, doch floss 2019 weniger Gewinn. Laut aktueller Studie der Unternehmensberatung Berylls sind asiatische Firmen auf der Überholspur.

Die 100 größten Automobilzulieferer der Welt erreichten im vergangenen Jahr zusammengenommen einen Umsatz von 918 Milliarden Euro (4,3 Prozent mehr als 2018). In den erlesenen Club gelangten den Autoren zufolge Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von mehr als 2,7 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu den Umsätzen purzelten jedoch die Gewinne – insbesondere die deutschen Zulieferer wirtschafteten 2019 laut Berylls schlecht.

Insgesamt nahm das EBIT in den letzten drei Jahren kontinuierlich ab: Während die Autozulieferer 2017 noch einen Wert von 8,7 Prozent erreichten, sank das EBIT über 7,5 Prozent (2018) auf 6 Prozent (2019). Für das laufende Jahr prognostizieren nicht nur die Marktforscher von Berylls einen weiteren, deutlicheren Rückgang. Bis zu 90 Prozent der Autozulieferer könnten negative Zahlen schreiben, heißt es in der Studie. Lediglich die sechs, in Europa noch weitgehend unbekannten chinesischen Zulieferer Weichai Power (Platz 19), Yanfeng Automotive Interiors (29), BHAP (Platz 32), Joyson (Platz 34), CATL (Platz 48) sowie CITIC Dicastal (Platz 81) dürften laut Berylls ihr Wachstum fortsetzen.

Deutsche Zulieferer kamen 2019 auf eine Gewinnquote von 2,5 Prozent. Als möglichen Grund sehen die Marktforscher hohe Transformationskosten, also Investitionen in die so genannten CASE-Technologien, um mittel- und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben (CASE steht für Vernetzung, Autonomes Fahren, Mobilitätsdienste und Elektromobilität/ engl.: Connectivity, Automated Driving, Shared Mobility, Electrification).

Die Top Ten der Branche

Die Liste der zehn weltgrößten Zulieferer führen nichtsdestotrotz deutsche Unternehmen an: Bosch und Continental finden sich ganz vorne, ZF Friedrichshafen (ohne Wabco) folgt auf Platz 5. Denso (Japan) und Magna (Kanada) führt Berylls auf Rang 3 und 4. Dahinter finden sich mit Aisin und Hyundai Mobis zwei weitere Konzerne aus Fernost. Auf Platz 8 kommt mit Bridgestone/ Firestone der erfolgreichste Reifenhersteller. Die folgenden Ränge erreichten mit Michelin, Valeo und Faurecia drei französische Zulieferer. Aus deutscher Sicht finden sich mit Mahle (Platz 23), Schaeffler (Platz 25), ThyssenKrupp Automotive (Platz 38), Hella (45) und Brose (47) gut im Feld.

Berylls identifizierte so genannte Wachstumschampions, also Unternehmen die 2019 mit besonders großen Umsatzsprüngen aufwarteten. Mit Dräxlmeier befindet sich auch eine deutsche Firma darunter. Ganz oben in der Sonderauswertung stehen Marelli (Italien), der Akku-Hersteller CATL (China) und die amerikanische Tenneco, die sich im vergangenen Jahr Federal Mogul einverleibte.

Wettlauf zu neuen Technologien

Mit Interesse verfolgen die Marktforscher aus München wie sich etablierte Zulieferer neuen Technologien zuwenden. Als Beispiel führten die Autoren Bosch an: Die Stuttgarter bauen sowohl aus eigener Kraft Kompetenzen in den Technologiefeldern Software, Autonomes Fahren, alternative Antriebe und Mobilitätsservices auf. Außerdem beteiligte sich Bosch sowohl am schwedischen Brennstoffzellen-Spezialisten PowerCell als auch an Nikola Trucks, einem potenziellen Abnehmer.

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