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Herausforderungen, aber auch zahlreiche Möglichkeiten sieht Audrey Harling von Driv beim Thema Elektromobilität.
Foto: Driv
Herausforderungen, aber auch zahlreiche Möglichkeiten sieht Audrey Harling von Driv beim Thema Elektromobilität. So stellt sie Reifenhändlern künftig bis zu 30 Prozent mehr Umsatz in Aussicht.

Elektromobilität

Driv erwartet neues Wachstum

Der Ersatzteil-Hersteller nimmt die Elektromobilität gelassen. Immerhin sorgen derzeit vor allem Verbrenner für die Mobilität. Driv ist dennoch stolz auf Produkte, die Stromern auf den Leib geschneidert sind.

Obgleich das Thema Elektromobilität die Medien dominiert, werden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor die Aftersales-Branche noch lange begleiten. Darauf verweist Driv Motorparts in einer Mitteilung. Zwar sei bei Elektrofahrzeugen weltweit ein Wachstum von 500 Prozent seit 2019 zu verzeichnen, doch rund 98 Prozent der Fahrzeuge verfügen noch über ein herkömmliches Aggregat. Zudem wird der Fuhrpark immer älter, nicht zuletzt aufgrund aktueller Lieferschwierigkeiten.

Gleichwohl hat der Wandel der Antriebskonzepte hin zur Elektromobilität Auswirkungen auf das Aftersales-Geschäft. Alle Akteure müssen sich auf neue Technik, Komponenten und Prozesse einstellen – nicht nur Autobauer und Zulieferer, sondern auch Teilehändler und Werkstätten. „Jede Veränderung in der Automobiltechnik – vom Hinterrad- zum Frontantrieb, der elektronischen Einspritztechnik bis zur Motorsteuerung – wurde zu Beginn als Bedrohung aufgefasst“, erinnert Audrey Harling, Vizepräsidentin bei Driv Motorparts EMEA. Letzten Endes folgte daraus neues Wachstum – ein entsprechendes Szenario erwartet die Managerin auch nach der sich aktuell abzeichnenden Antriebswende. Das eigene Unternehmen, das durch die Fusion von Tenneco und Federal-Mogul entstand, sieht sie erwartungsgemäß gut aufgestellt.

Neue Technologie, neue Chance

Zwar ist unstrittig, dass Werkstatttätigkeiten wegfallen, wenn batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) zum Service vorfahren: Motorkomponenten und Schmierstoffe werden künftig beispielsweise seltener in Servicebetrieben ausgetauscht bzw. nachgefüllt. Unter Berufung auf eine Studie der Investment-Firma Trucks VC prognostiziert Driv allerdings wachsenden Absatz für Hersteller und Händler von Ersatzreifen: Da Pneus von Elektrofahrzeugen schneller verschleißen, steigt der Bedarf an Ersatzreifen im Vergleich zu Fahrzeugen mit Otto- oder Dieselmotor den Berechnungen zufolge um 30 Prozent.

Zudem geht man bei Driv davon aus, dass sich Lenkungsteile aufgrund von Beschleunigung und Fahrzeuggewicht schneller abnutzen. Aus diesem Grund habe man unter der Marke Moog mehr als 2.000 speziell für BEV- und Hybrid-Fahrzeuge entwickelte Ersatzteile ins Sortiment genommen, heißt es in der Mitteilung. Eine weitere Produktinnovation mit Blickrichtung E-Mobility ist die sogenannte „Hybrid Core“-Technologie: Moog-Radlager werden dadurch belastbarer und geschmeidiger in ihrer Funktion – auch um den Geräuschpegel der Verbindungsteile zu reduzieren. Hintergrund: Fehlende Motorgeräusche könnten dazu führen, dass jedes noch so leise Knacken, Pfeifen oder Quietschen als potenziell störend empfunden wird.

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, dass Bremsenteile durch die Rekuperation weniger beansprucht und damit repariert werden, ist davon auch das Bremssystem betroffen. Abhilfe verspricht der Aftermarket-Spezialist mit dem im September 2021 vorgestellten Produkt Ferodo Fuse+. Die neuen Bremsbeläge enthalten die kupferfreie Eco-Friction-Technologie der Marke und sollen damit Staubbildung und Belagabrieb um 60 Prozent reduzieren.

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Der Moog-Querlenker verfügt laut Driv über robuste, geräuschhemmende Verbindungsteile.
Foto: Driv
Der Moog-Querlenker verfügt laut Driv über robuste, geräuschhemmende Verbindungsteile.

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