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Messen 2. Juni 2022

Autopromotec 2022 – zurück in den Messehallen

Nach der Pandemiepause meldet sich die Autopromotec in Bologna zurück, live und in Farbe als Präsenzmesse mit über 1.200 Austellern.

Endlich wieder live! Die Autopromotec öffnete vom 25. bis 28. Mai ihre Pforten in Bologna.
Endlich wieder live! Die Autopromotec öffnete vom 25. bis 28. Mai ihre Pforten in Bologna.

Bologna, Italien. Schon morgens zeigt das Thermometer 24 Grad an, im Laufe des Tages steigt es auf über 30 Grad. Bei bestem Wetter öffnete die Autopromotec ihre Pforten für Austeller und Besucher aus aller Welt  – ­und die amz war live dabei.

In den vierzehn Messehallen war das „Who-is-Who“ des internationalen Aftermarket vertreten – mit Ausnahme einiger italienischer Ausrüstungshersteller, die die diesjährige Ausgabe wegen des schwierigen Timings (auch die Automechanika findet als Präsenzmesse im September statt) boykottierten. Den größten flächenmäßigen Anteil machten wie gewohnt die Hallen für Ersatzteile und Komponenten aus. Insgesamt vier Hallen in prominentester Lage konnte die Messe mit dem wichtigen Themenbereich füllen. Gerade in Zeiten angespannter Lieferketten und ausbleibenden Nachschubs aus Fernost, rückt die Beschaffung und Erschließung von neuen Ersatzteilquellen immer weiter in den Fokus der Branche. Aber auch traditionell wichtige Themen der italienischen Messe wie Werkstattausrüstung, Diagnose und ein großer Karosserie- und Lackbereich durften nicht fehlen. Reifen und Räder, Schmierstoffe und Waschtechnik rundeten das Angebot in alle Richtungen ab, sodass die Messe alle wichtigen Aspekte der freien Werkstätten und Betriebe abbilden konnte, ohne einzelne Kategorien zu vernachlässigen.

Stärkung des Independent Aftermarket

Die Messe wieder als Anlaufpunkt des Netzwerkens zu verstehen, war ein wichtiges Ziel, das sich die Veranstalter gesetzt hatten. Unter dem Namen „IAM“ – hier abweichend als „International Aftermarket Meetings“ ausgelegt – wurden Workshops rund um die verschiedenen Themenfelder des Marktes angeboten, die die Branche gerade beschäftigen. Vom Recht auf Reparatur, das derzeit in den höchsten Kreisen der EU heiß diskutiert wird, über die sich wandelnde Bedeutung der Inspektion bis hin zu konkreten Veränderungen bei der Karosserieinstandsetzung und Lackierung von neuen Fahrzeugen und neuen Werkstoffen.

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Für die Umsetzung der Themen konnte die Messe die EGEA (European Garage Equipment Association) gewinnen, die europäische Vereinigung der Werkstattausrüster, die dem deutschen ASA-Verband auf EU-Ebene entspricht. Entsprechend hochkarätig und praxisnah waren die Vorträge und Themen besetzt.

Messeinnovationen zurück auf der Bühne

Neben dem gewohnten Messetreiben, dem Netzwerken und dem Austausch hatten zahlreiche Partner die Messe als Gelegenheit genutzt, ihre Neuheiten einem breitem Publikum zu präsentieren. So zeigte Michelin einen Reifen, der über ein in die Karkasse integrierten RDKS-Sensor verfügt und somit nicht auf die marktüblichen, zusätzlichen Sensoren angewiesen ist. Klimatisierungsprofi Dometic präsentierte gleich eine gänzlich neue Baureihe an Klimaservicegeräten, die neben den neuesten und gestiegenen Anforderungen in Hybrid- und BEV-Fahrzeugen auch für das kommende R134a-Ersatzgas, namentlich R513a, freigegeben sind, welches gerade für die Bestandsflotte und damit den Aftermarket in den nächsten Jahren höchst interessant werden wird.

Dem Themenbereich der Elektromobilität und den damit verbundenen Herausforderungen widmete die Messe gleich einen eigenen Themenbereich, die „Electric City“ – neben diversen E-Fahrzeugen vom Dacia Spring bis hin zum Audi RS E-tron GT und Hypercars von Lamborghini präsentierte die Industrie die passenden Lösungen wie Batterieheber und spezielle Hebebühnen bzw. Radgreifer für den Einsatz an den Stromern.

Der Puls der Branche schlägt wieder live

War die Stimmung bei den pandemiebedingt kleinen Veranstaltungen der letzten zwei Jahre meist getrübt, so zeigten sich beinahe alle Aussteller und Besucher, mit denen wir das Gespräch gesucht hatten, als sehr zufrieden mit der Autopromotec. Alle unterstrichen die Bedeutung des Treffens vor Ort, das Anfassen und Erleben von Produkten und die Gespräche bei einem guten italienischen Espresso am gemeinsamen Tisch statt vor dem Bildschirm.

Der Aftermarket hat seine Bühne zurück, nun geht es um das Gestalten der Zukunft der Branche. Wir sind gespannt, wohin sich die Messe in den nächsten zwei Jahren entwickeln wird und wie künftig wichtige Aspekte, wie der gemeinsame Kampf für einen offenen Markt in Europa von den Organisatoren und Ausstellern gleichermaßen, gestaltet werden. Damit bleibt nach dem gelungenen Neustart nach der Pandemie nur zu sagen: Bologna, per noi è stato un onore! (Bologna, es war uns eine Ehre!)

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