Ausgaben für Reparaturen deutlich gestiegen
Noch nie haben Deutschlands Autofahrerinnen und Autofahrer so viel Geld für Wartung und Reparatur ausgegeben. Laut BBE-Unternehmensberatung stiegen die Ausgaben 2023 um weitere 10 Prozent. Bemerkenswert ist auch die besondere Treue der Kunden zu den freien Werkstätten.
Wenn sie ihr Auto in die Werkstatt gegeben haben, mussten die deutschen Autofahrerinnen und Autofahrer im Jahr 2023 deutlich tiefer in die Tasche geifen. Nach Angaben der Kölner Unternehmensberatung BBE Automotive stiegen die Ausgaben für Wartung und Reparatur von Pkw (ohne Unfallschäden) von 25 auf rund 27,5 Milliarden Euro. Im Vorjahrsvergleich bedeutet das eine Steigerung von 10 Prozent. Damit setzt sich der Trend aus dem Jahr 2022 fort, als der Anstieg bei 6 Prozent lag. Die Zahlen stammen vorab aus der Studie „Servicepotenziale 2023 - Wartung und Reparatur Pkw und LCV”, die in Kürze veröffentlicht werden soll.
Das Geschäft teilen sich rund 14.000 Vertragswerkstätten auf der einen Seite und der freie Markt auf der anderen Seite auf, der aktuell aus etwa 27.000 freie Werkstätten, Reifenservicebetrieben und Systemwerkstätten besteht. Nach deutlichen Verschiebungen in den vergangenen Jahren haben die nicht an einen Fahrzeughersteller gebundenen Betriebe mittlerweile einen Anteil von 54 Prozent am gesamten Reparaturgeschehen. Die Vertragswerkstätten kommen noch auf einen Marktanteil von 43 Prozent. Die Eigenarbeit (Do-it-Yourself) ist nach Angaben der BBE bezogen auf die Anzahl der ausgeführten Arbeiten ein immer noch interessantes Randsegment, bezogen auf den Umsatz bleibt es aber bei wenigen Prozentpunkten Marktanteil. Ein weiteres Ergebnis der BBE-Marktanalysen: Die Werkstattreue der Kundinnen und -Kunden ist hoch. So wurde im Schnitt die Werkstatt, in der zuletzt Arbeiten durchgeführt wurden, bereits etwa 8-mal besucht. Insbesondere die Kunden der freien Werkstätten sind besonders loyal. Bei den Betrieben der Werkstattketten ist die Loyalität hingegen vergleichsweise gering.
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