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Rückrufe 30. September 2022

Tesla-Rückrufe für über 35.000 Fahrzeuge in Deutschland

Drei Warnhinweise des Kraftfahrt-Bundesamts gab es in den vergangenen Wochen. Einer betrifft alle Baureihen, einer nur Model S und X und einer ausschließlich das Model 3. Noch keinen deutschen Behördenhinweis gibt es zu einem neuen Millionenrückruf des E-Autobauers in den USA.

Model S, Y und 3 müssen in die Werkstatt – alleine in Deutschland sind über 35.000 Fahrzeuge betroffen
Model S, Y und 3 müssen in die Werkstatt – alleine in Deutschland sind über 35.000 Fahrzeuge betroffen

Eine lange Liste von Tesla-Rückrufen gilt es an dieser Stelle abzuarbeiten. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) kündigte im Juli, August und September jeweils einen größeren Rückruf in Deutschland an. So warnte die Behörde zunächst hierzulande rund 12.000 Halter eines Model 3 davor, dass bei Nutzung des so genannten "Track Mode", bei dem Fahrassistenzsysteme für die Rennstreckennutzung abgeschaltet werden, die Geschwindigkeit ohne die passende Einheit auf dem Display erscheint. Weltweit gilt dies für über 125.000 Exemplare aus dem Bauzeitraum 18. Februar 2018 bis 6. April 2022.

Ende August vermeldete Flensburg eine "ungenügende Kühlung der Prozessoren" in über 209.000 Einheiten des Model S, X, Y und 3, davon rund 15.000 bei uns. Gemeint ist die Central Processing Unit (CPU) des Infotainment-Systems, die während eines Schnellladevorgangs überhitzen könnte. Dadurch könnte sie in Autos der Baujahre 2021 und 2022 verlangsamt arbeiten oder einen Neustart herbeiführen. In einem solchen Fall sind fast alle Fahrzeugfunktionen über den zentralen Touchscreen nicht verfügbar. Dazu zählen auch sicherheitsrelevante, wie die Anzeige der Rückfahrkamera oder die Gebläseeinstellung für eine beschlagene Windschutzscheibe.

Der jüngste Warnhinweis des KBA aus der vergangenen Woche ist in Wahrheit der älteste, denn der Rückruf für Model S der Baujahre 2012 bis 2018 und Model X der Jahrgänge 2016 bis 2018 war von einem Behördensprecher schon im Februar 2021 angekündigt worden. Hier wurde das Problem eines möglicherweise ausfallenden Zentraldisplays in rund 271.000 Fahrzeugen (7.802 in Deutschland) durch die Speicherkarte der Multi Media Unit ausgelöst. Sie war mit acht Gigabyte zu klein dimensioniert und konnte durch vorzeitigen Verschleiß Systemabstürze verursachen. Daher wurde sie im Rahmen der Maßnahme mit dem internen Code "SB-21-21-001" durch eine 64-GB-Variante ersetzt.

In den anderen beiden Fällen kam die Abhilfe via Internet, also mittels einem OTA-Update. Die Korrektur der fehlerhaften Geschwindigkeitsanzeige erfolgte unter dem Kürzel "SB-22-00-008". Die Software-Aktualisierung zur verbesserten Verwaltung der CPU-Temperatur läuft unter der Herstellerkennung "SB-22-00-009". Bei allen drei Rückrufaktionen führt das KBA nach eigenem Bekunden eine Erfolgskontrolle durch, überwacht also die Durchführung der Abhilfemaßnahme bei den in Deutschland betroffenen Elektroautos von Tesla.

Auch das Model Y ist betroffen
Auch das Model Y ist betroffen
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Millionenrückruf von Tesla in den USA

Eine neue Mängelmeldung von Tesla aus den USA ist wenig überraschend noch nicht in der KBA-Datenbank aufgetaucht. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) warnte kürzlich vor einem nicht vorschriftsgemäß funktionierenden Einklemmschutz der elektrischen Fensterheber in den Baureihen 3 (Modelljahre 2017 bis 2022), Y (2020 - 2022), S und X (2021 - 2022). Allein in den Vereinigten Staaten sind knapp 1,1 Millionen Halter betroffen. Ihnen bleibt aber auch in diesem Fall ein Werkstattbesuch erspart. Die Abhilfe mit dem internen Zeichen "SB-22-00-013" soll erneut "over the air" erfolgen.

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