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Gebrauchtwagen 20. April 2020

Preise stabil, Nachfrage schwach

Die Corona-Pandemie hatte im März noch keine größeren Auswirkungen auf das Angebot und die Preise von Gebrauchtwagen, berichtet die Online-Plattform Autoscout24. Die Nachfrage brach jedoch spürbar ein.

Viele Autos stehen Heck an Heck in einer Reihe
Viele Autos stehen Heck an Heck in einer Reihe

Trotz Corona-Krise ist die Preiskurve für Gebrauchtwagen in Deutschland nicht abgeflacht. Im Gegenteil: Der Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) von Autoscout24 weist für den Monat März stabile Zahlen aus. Durchschnittlich kostete ein Gebrauchtwagen auf der Online-Plattform mit 21.135 Euro knapp 500 Euro mehr als noch vor einem Jahr.

"Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Nachfrage der Nutzer sind deutlich zu sehen", kommentiert Jochen Kurz, Director Product bei AutoScout24. "Die Preise und das Angebot sind im März allerdings stabil geblieben. Ob sich auch hier noch die Folgen der aktuellen Krise bemerkbar machen, werden wir in der April-Statistik sehen."

Preisanstieg in fast allen Segmenten

Innerhalb der Fahrzeugsegmente verzeichnete Autoscout24 nahezu durchweg einen leichten Preisanstieg. Den stärksten Preiszuwachs konnten Vans bzw. Kleinbusse verbuchen. Sie kosteten im Schnitt 20.616 Euro und damit 0,80 Prozent mehr als im Vormonat Februar. Teurer angeboten wurden derweil gebrauchte Sportwagen: Mit durchschnittlich 55.401 Euro kosteten sie im März 2020 0,22 Prozent mehr als noch im Februar. SUVs und Geländewagen sowie Gebrauchte der oberen Mittelklasse und Kleinwagen legten mit durchschnittlich 28.456, 26.320 und 10.961 Euro ebenfalls im geringen Prozentbereich zu. Gleiches gilt für gebrauchte Mittelklasseautos, die im Schnitt 20.479 Euro kosteten. Lediglich Kompaktwagen und Autos der Oberklasse verloren im Vergleich zum Vormonat geringe 0,04 bzw. 0,47 Prozent und kosteten nunmehr 16.466 und 51.145 Euro.

Ältere Fahrzeuge mit starkem Preisanstieg

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Mit deutlich größeren Differenzen verlief die Preiskurve im Hinblick auf die Alterssegmente. Jahreswagen und ein bis drei Jahre alte Gebrauchte legten um 1,18 bzw. 0,54 Prozent zu und kosteten im Durchschnitt 30.074 und 27.433 Euro. Die Preise von drei bis fünf und fünf bis zehn Jahre alten Autos stagnierten nahezu auf dem Vormonatswert mit 20.412 Euro (plus 0,08 Prozent) und 13.423 Euro (plus 0,33 Prozent). Alle mindestens zehn Jahre alten Fahrzeuge hingegen erlebten einen deutlichen Preisaufschwung: Stiegen die Preise für 10 bis 20 Jahre alte Autos noch um moderate 1,78 Prozent auf 6.037 Euro, kosteten Youngtimer mit durchschnittlich 6.612 Euro satte 8,91 Prozent mehr als im Februar. Die mindestens 30 Jahre alten Oldtimer verzeichneten mit 28.831 Euro einen um 4,92 Prozent höheren Durchschnittspreis.

Nachfrage stark rückläufig

Während das Angebot sowohl über die Alters- als auch über nahezu sämtliche Fahrzeugsegmente fast durchweg noch breiter wurde, gab die Nachfrage im März deutlich nach. Nur in geringem Maße von der Corona-Pandemie betroffen war lediglich die Nachfrage nach dem Luxussegment. Oberklassefahrzeuge und Sportwagen waren weiterhin beliebt und wurden lediglich um ein bzw. vier Prozent weniger nachgefragt als noch im Februar. Alle anderen Segmente waren von Einbrüchen zwischen 16 Prozent (Obere Mittelklasse) bis 23 Prozent (Kleinwagen und Vans bzw. Kleinbusse) betroffen.

Registriert wurde dieser Nachfragerückgang auch in den Altersklassen - mit einer Ausnahme. Während die Beliebtheit von mindestens 20 Jahre alten Youngtimern um 13,24 Prozent zurückging, war sie in allen anderen Segmenten um mindestens 16,72 Prozent (10 bis 20 Jahre alte Gebrauchte) bis 23,31 Prozent (Jahreswagen) rückläufig. Davon wenig gemerkt haben die Anbieter von Oldtimern. Deren Beliebtheit stieg um 2,87 Prozent im Vergleich zum Februar.

Angebot fast durchgängig angestiegen

Das Angebot wurde derweil fast durchgängig noch breiter als zuvor. Lediglich bei SUVs und Geländewagen ging es um 0,12 Prozent zurück. Alle anderen Fahrzeugklassen verzeichneten Zuwächse zwischen etwa einem und knapp zwei Prozent. Einen Ausreißer nach oben gab es auch hier bei den Oberklasseautos: Hier stieg die Angebotsvielfalt um 6,27 Prozent. Ähnlich sieht es bei den einzelnen Alterssegmenten aus: Lediglich die Jahreswagen wurden um 2,65 Prozent weniger angeboten als noch im Februar – in allen anderen Alterssegmenten stieg das Angebot. Und während alle mindestens drei Jahre alten Autos Zuwächse von mindestens 1,67 (drei bis fünf Jahre) bzw. 3,21 Prozent (ein bis drei Jahre) vorwiesen, gab es analog zur Nachfrage bei den Oldtimern eine um 8,03 Prozent höhere Angebotsvielfalt.

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