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ZF Aftermarket 18. August 2023

Präzision auf Serienniveau

Mit industriell von ZF aufgearbeiteten Komponenten erhält die Werkstatt Teile auf Serienniveau, die nach strengen OE-Richtlinien geprüft werden und zugleich besonders nachhaltig sind. Dabei werden die Komponenten zumeist schon bei der Entwicklung auf ihr zweites Leben ausgelegt.

Ein Bremssattel vor und nach dem Remanufacturing.
Ein Bremssattel vor und nach dem Remanufacturing.

Das Thema Nachhaltigkeit steht für viele Menschen ganz oben auf der Agenda. In einer aktuellen Umfrage bewerteten Werkstattkunden das umweltbewusste Handeln von Werkstätten - das konsequente Recyceln oder auch Energiesparmaßnahmen - als besonders wichtig. Mit Produkten von ZF Aftermarket können sie zudem den Kunden zeigen, dass das verbaute Produkt selbst auch nachhaltig hergestellt ist.

„Bei der Aufarbeitung von gebrauchten Fahrzeugteilen gemäß Serienstandard lassen sich bis zu 90 Prozent der Rohstoffe einsparen, die für die Herstellung eines Neuteils benötigt werden. Und der Anwender kann sich auf die Qualität und Leistungsfähigkeit des Bauteils verlassen“, erklärt Tomasz Galazka, Leiter des Bereichs Remanufacturing Strategy and Business Development, „denn in unseren industriellen Prozessen werden die Komponenten stets auf den aktuellen Serienstand gebracht, nach strengen OE-Richtlinien geprüft und anschließend mit der gleichen Gewährleistungsdauer versehen wie unsere neuen Teile.“

Die Bedingungen für ein „zweites Leben“ schaffen

Die Grundlagen für die Aufarbeitung werden bereits in der Produktentwicklung gelegt. In der neuen Direktive „Design for Sustainability“ legt man die entsprechenden Anforderungen an neue Komponenten fest, die dann wiederaufgearbeitet werden können. Diese dient als Leitfaden für einen ressourcenschonenden und nachhaltigen Produktlebenszyklus. Ziel des Unternehmens ist es, dass in Zukunft dank des neuen Entwicklungsstandards möglichst viele ZF-Produkte die technischen Voraussetzungen für ein „zweites Leben“ mitbringen. Dazu setzt man unter anderem auf korrosionsbeständigere Werkstoffe und auf Verbindungstechniken, die eine beschädigungsfreie Demontage ermöglichen.

Auf diese Weise fließen auch Fahrzeugteile in den Materialkreislauf ein, die jetzt noch nicht wirtschaftlich und sinnvoll aufgearbeitet werden können. Darüber hinaus sind einige der nächsten Produktgenerationen bereits so konzipiert, dass sie wiederaufgearbeitet werden können. Ein Beispiel dafür ist das iABS von ZF unter der Marke Wabco – die dritte Generation des Anhänger-ABS (Antiblockiersystem). Das weiterentwickelte Design berücksichtigt unter anderem einen besseren Zugang zur Leiterplatte, die nun auch reflashbar ist.

Auch elektronische Komponenten lassen sich aufarbeiten.
Auch elektronische Komponenten lassen sich aufarbeiten.

Ein Projekt, das sich derzeit noch in der Entwicklungsphase befindet, befasst sich mit der Aufarbeitung von elektrischen Antriebskomponenten und Sensoren für Fahrerassistenzsysteme. Aktuell erstellt man eine Machbarkeitsstudie, um zu ermitteln, inwieweit sich elektrische Antriebsmotoren, Hochvoltbatterien, Wechselrichter und Kamerasysteme für eine Wiederverwendung eignen und dafür aufgerüstet werden können.

Nachhaltig bereits im Design verankert

ZF sieht den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Nachhaltigkeit ist daher ein zentrales Unternehmensziel des internationalen Technologiekonzerns. Die industrielle Aufarbeitung von gebrauchten Komponenten ist ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen. Remanufacturing reduziert den Energie-, Rohstoff- und Ressourcenverbrauch und verringert damit den CO₂-Fußabdruck des Unternehmens im Vergleich zur Produktion neuer Produkte.

Ein geschlossener Materialkreislauf ist eines der zentralen Nachhaltigkeitsziele, denn das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Aufarbeitung ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Bestrebens und hat bei dem Zulieferer bereits eine lange Tradition. Das Unternehmen ist einer der weltweit größten Anbieter von wiederaufgearbeiteten Kfz-Ersatzteilen. Insgesamt bietet man mehr als 5.500 verschiedene Produkte (Teilenummern) an, die an 20 Standorten rund um den Globus aufgearbeitet werden - vom Bremssattel über Lenksysteme bis hin zu Automatikgetrieben.

Da Gebrauchtteile bestimmten Export- und Importbeschränkungen unterliegen, sind Remanufacturing-Standorte in möglichst vielen Regionen erforderlich. Das sorgt zudem für kürzere Transportwege und damit für weitere CO₂-Einsparungen. Durch diese Aktivitäten konnte der Konzern im Vergleich zur Produktion von Neuteilen im Jahr 2022 CO₂-Emissionen in Höhe von mehr als 32.000 Tonnen vermeiden.

Zusammenhalt als Erfolgsfaktor für die Kreislaufwirtschaft

Philippe Colpron, Leiter ZF Aftermarket setzt sich für die Kreislaufwirtschaft ein.
Philippe Colpron, Leiter ZF Aftermarket setzt sich für die Kreislaufwirtschaft ein.

ZF will die Kreislaufwirtschaft nicht nur innerhalb des Unternehmens stärken, sondern ist der festen Überzeugung, dass auch Kunden, Partner und andere Stakeholder in diese Bemühungen einbezogen werden sollten. Schließlich müssen die gebrauchten Teile („Cores“) an den Aufarbeiter zurückgegeben werden - und zwar in einem Zustand, in dem sie wiederaufgearbeitet werden können. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, intensiviert ZF Aftermarket seine weltweiten Kommunikationsaktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit und Remanufacturing. Philippe Colpron, Leiter ZF Aftermarket, betont: „Wir ermutigen unsere Kunden und Partner, gemeinsam mit uns eine grünere Zukunft zu gestalten, indem sie sich aktiv an der Wertschöpfungskette der Aufarbeitung beteiligen. Für viele Kunden wird das Thema Nachhaltigkeit bei der Fahrzeugreparatur immer wichtiger. Deshalb sollten Werkstätten aktiv wiederaufgearbeitete Teile anbieten und die Altteile („Cores“) zurückgeben, denn echte Kreislaufwirtschaft kann nur gelingen, wenn wir alle zusammenarbeiten.“

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit ZF Aftermarket

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