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Produktmängel 1. Dezember 2023

Porsche, Ferrari, Maserati, Bugatti: Rückrufe für Sportwagen

Beim 911 könnte ein Seitenairbag unnötigerweise auslösen, beim SF90 Öl im Motorraum austreten, beim MC20 Cielo die Crashsicherheit minimiert und beim Bugatti Chiron Super Sport falsche Räder montiert sein. Über 15.000 Boliden müssen weltweit an die Box.

Die Baureihe 992 muss in die Werkstatt – der Seitenairbag könnte vorzeitig auslösen
Die Baureihe 992 muss in die Werkstatt – der Seitenairbag könnte vorzeitig auslösen

Vier renommierte Sportwagenschmieden haben in den vergangenen Wochen Rückrufaktionen gestartet. Dies geht aus verschiedenen Behördenmeldungen hervor. So holt Porsche weltweit um die 13.000 Einheiten des Kultmodells 911 (Baureihe 992) aus dem Produktionszeitraum 15. März 2021 bis 18. Oktober 2023 in die Vertragswerkstätten. Bei Fahrzeugen mit Schalensitzen kann es zu einer ungewollten Auslösung des Seitenairbags kommen. Ursache ist eine fehlerhafte Software im Airbagsteuergerät, die im Rahmen der Aktion mit dem internen Code APB3" neu programmiert wird. Über den Umfang der Rückrufaktion für den deutschen Markt liegen noch keine Informationen vor.

Zu einem neuen Ferrari-Rückruf gibt es dagegen schon Stückzahlangaben für Deutschland. Genau 250 der weltweit 2.053 betroffenen Exemplare des SF90 Stradale und SF90 Spider erhalten hierzulande laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) neue Druckleitungen für die Ölversorgung des Turboladers. Denn bislang droht ein Schmierstoffverlust im Motorraum, der zum Brand führen könnte. In den USA hat der Hersteller die betroffenen Kunden aufgefordert, ihre Fahrzeuge bis zur etwa sechsstündigen Instandsetzung nicht mehr zu benutzen, obwohl ihm nach eigenen Angaben keine konkreten Vorfälle aufgrund dieses Problems bekannt sind. Das Kampagnenkürzel "RC86" bezieht sich auf den Bauzeitraum November 2022 bis Oktober 2023.

Und noch ein italienischer Supersportwagen muss zur Reparatur: der Maserati MC20 Cielo, also die Roadster-Variante. "Fehlende Verstärkungsstifte am Windschutzscheibenrahmen können die Crashsicherheit negativ beeinflussen", warnt das KBA vor einem erhöhten Verletzungsrisiko bei einem Unfall. Die Überprüfung auf das Vorhandensein der Verstärkungsstifte und die gegebenenfalls notwendige Nacharbeit soll maximal eine Stunde dauern und ist weltweit für 343 Boliden aus dem Bauzeitraum 8. September 2022 bis 3. Juli 2023 vorgesehen. Die interne Herstellerkennung "662" ist für 19 Halter in Deutschland relevant.

Dass ein siebenstelliger Listenpreis nicht vor einer Rückrufaktion schützt, erfahren derzeit vier Besitzer eines Bugatti Chiron Super Sport. Zwei der in diesem und dem vergangenen Jahr gefertigten Edelflitzer befinden sich laut KBA in Deutschland. An den Autos wurden ab Werk Felgen verbaut, die nicht für den "Top Speed Mode" freigegeben sind. Dieser ist vom Fahrer mit einem Extra-Schlüssel zu aktivieren und erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 440 statt der vorgegebenen 380 km/h. Bei diesem Tempo besteht dem Warnhinweis zufolge die Gefahr eines Kontrollverlust. Bekannte Vorfälle mit Sach- oder Personenschäden gebe es aber keine. Der Rädertausch läuft unter der internen Nummer "BUGCR034". (Niko Ganzer/ kfz-rueckrufe.de)

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