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DAT-Report 2022 5. September 2022

Nur wenig Schadendokumentation in Eigenregie

Nur wenige Pkw-Halter haben bereits eine Schadendokumentation via Smartphone oder Fotoapparat gemacht, die dann zur Regulierung eines Schadens beigetragen hat. Vor allem bei jüngeren Fahrern ist die Bereitschaft laut DAT-Report höher.

Via Smartphone können Fahrzeughalter Unfallschäden selbst dokumentieren – genutzt wird die Technik noch wenig.
Via Smartphone können Fahrzeughalter Unfallschäden selbst dokumentieren – genutzt wird die Technik noch wenig.

Laut DAT-Report 2022 waren es 19 Prozent aller Pkw-Halter, die im Rahmen eines Unfallschadens eine Schadendokumentation selbst vorgenommen hatten, die restlichen 81 Prozent dagegen noch nicht. Unterschiede gibt es allerdings nach Altersgruppen. Bei den bis 29-Jährigen ist der Anteil derjenigen, die eine solche Schadendokumentation bereits vorgenommen haben, mit 25 Prozent überdurchschnittlich hoch. In der Altersgruppe 50 Jahre und älter liegt der Wert dagegen bei 17 Prozent.

Viele Halter sehen Schadendokumentation als denkbare Option

Rein hypothetisch schätzen sich 60 Prozent aller Pkw-Halter als kompetent ein, nach einem Unfall eine aussagekräftige Dokumentation der Schäden via Smartphone vorzunehmen und an die Versicherung zu senden. Noch höher liegt dieser Wert mit 69 Prozent unter den Vielfahrern (über 30.000 km pro Jahr). Auch Personen mit hoher Affinität zum Auto, d. h. ihr Auto ist für sie mehr als ein reines Fortbewegungsmittel, trauen sich zu 68 Prozent eine Schadendokumentation zu. Im Gegensatz dazu sehen sich Wenigfahrer (unter 10.000 km pro Jahr) nicht dazu in der Lage (53 Prozent). Personen, für die das Auto nur „Mittel zum Zweck“ ist, trauen sich eine Schadendokumentation nur zu 56 Prozent zu.

Technologie kann helfen

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Im Schadenprozess kann dem Endverbraucher bei der Aufnahme von Schäden eine technologische Unterstützung wie eine gute App zuteilwerden – etwa was Aufnahmewinkel, Kamerahöhe und Anzahl der Bilder betrifft. Zusätzlich können Bilder von Fahrzeugschäden mittlerweile dank Künstlicher Intelligenz hinsichtlich Art und Schadenschwere ausgewertet werden. In Verknüpfung mit aktuellen Reparaturdaten und einer hinterlegten Reparaturlogik kann dadurch eine erste Kalkulation der Schadenhöhe erfolgen. Wichtig: All dies unterstützt letztendlich auch die Arbeit des Sachverständigen, sie kann ihn und dessen Inaugenscheinnahme vor Ort aber nicht ersetzen. Besonders gilt dies bei Schäden, wenn die Karosseriestruktur z. B. an A-Säulen, Längsträgern usw. betroffen ist.

„Die Schadendokumentation ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Da heute nahezu jeder Pkw-Halter ein Smartphone besitzt, ist die Dokumentation von Bildern vor Ort ein probates Mittel. Technologisch ist es möglich, auf Basis einer Bildanalyse die beschädigten Teile und die Schadenschwere zu ermitteln. Dies wird bei der Arbeit von Kfz-Sachverständigen, aber auch in den Werkstätten immer wichtiger werden. Einen Fachmann, sei es Werkstattmeister oder Kfz-Gutachter, kann die Technologie nicht ersetzen, aber sie liefert erste Anhaltspunkte und kalkuliert grob die Kosten. Am Ende lässt sich damit auf allen Seiten viel Zeit sparen,“ kommentieren Uta Heller und Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT-Reports, die Situation rund um die Erfassung von Schäden.

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