GVA: Den Fahrzeugbestand nicht vergessen!
Die nächste Stufe der Euro-Abgasnormen soll ab 2025 für neue Pkw gelten. Zwar stehen die Grenzwerte von Euro 7 noch nicht fest, es zeichnet sich aber eine deutliche Verschärfung ab. Der GVA begrüßt die Anstrengungen für mehr Luftqualität, wirbt jedoch für Technologieoffenheit.
Durch die stattlichen Förderungen sind die Zulassungszahlen für Autos mit elektrischem Antrieb auch in Deutschland 2020 stark gestiegen. Dennoch wird der Fahrzeugbestand noch auf Jahre hin von Verbrennern dominiert. Auf diesen Aspekt weist der Gesamtverband Autoteile-Handel e.V. im Zusammenhang mit der für das Jahr 2025 geplanten Einführung der Abgasnorm Euro 7 hin, bei der mit einer weiteren deutlichen Verschärfung der Grenzwerte zu rechnen ist. „Die allermeisten Autos in Deutschland und Europa werden bis 2030 noch mit dem Verbrenner angetrieben werden. Der Fokus beim Ziel, Reduzierung der Emissionen, muss daher auf dem Kraftstoff und nicht auf der Technologie der Neufahrzeuge liegen“, bekräftigt GVA-Präsident Hartmut Röhl.
In einer aktuellen Pressemitteilung kritisiert Röhl die einseitige Fokussierung der Europäischen Kommission auf den Weg statt auf das Ziel. Eine Abkehr von der einseitigen Förderung des Elektroantriebs und eine ebensolche Förderung der Entwicklung von klimaneutralen E-Fuels könnte nach seinen Worten ökologisch und ökonomisch eine bessere Lösung sein. Seine Forderung lautet daher: Erhalt des bestehenden Fahrzeugparks bei emissionsfreiem Betrieb und Sicherung des auf Verbrennern aufgebauten technologischen Vorsprungs der deutschen Autoindustrie. „Nur die E-Mobilität alleine wird dem Klimaschutz nicht gerecht. Sie muss von Verbrennern mit sauberem Kraftstoff, wie E-Fuels, flankiert werden“, unterstreicht Röhl. Damit würde eine saubere Lösung für den großen Bestand von Verbrennern erreicht.
Weniger Abhängigkeit von E-Mobilität
Durch den Antrieb des von Verbrennern dominierten Fahrzeugbestandes mit E-Fuels bestehe außerdem der Vorteil, dass Tankanlagen weiter genutzt werden könnten. Dadurch würde die Verbesserung der Luftqualität unabhängiger von dem schleppenden Ausbau der elektrischen Ladeinfrastruktur und der Unsicherheit, ob ausreichend Versorgungskapazität für klimaneutral erzeugten Strom zur Verfügung steht.
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