Kfz-Gewerbe Hessen: Theorieprüfung wird digital
Angehende Kfz-Gesellen haben den ersten Teil ihrer theoretischen Prüfung elektronisch abgelegt. Im kommenden Jahr soll nach Plänen des hessischen Kfz-Gewerbes auch der Teil 2 folgen.
Anfang Dezember fand die theoretische Gesellenprüfung Teil 1 in Hessen elektronisch statt. Nach dem erfolgreichen Testlauf in Fulda, Frankfurt, Gelnhausen und Wiesbaden im vergangenen Jahr wurden jetzt alle 1.100 Kfz-Mechatronik-Azubis an die Test-PCs gebeten. Die Vorteile gemäß Pressemeldung: Die Auswertung ist dem hessischen Kfz-Gewerbe zufolge einfacher und die Prüfung objektiver.
Die Mitgliederversammlung des Landesverbandes hatte sich 2019 zu diesem Schritt entschieden. Der Beschluss beinhaltete, die gemeinschaftliche Prüfung an insgesamt acht Standorten durchzuführen. Die coronabedingten Einschränkungen wurden beherzigt, an zwei Standorten nahmen Gesundheitsämter die ausgearbeiteten Hygieneregeln ab und die Prüfung konnte als genehmigungspflichtige Veranstaltung mit über 50 Teilnehmern stattfinden.
Die Prüfung war inhaltlich anspruchsvoll, aber mit der Bearbeitung am Laptop hatten die Teilnehmer keine Schwierigkeiten. Viele begrüßten die moderne Form der Prüfungsabnahme, hieß es. Die Notebooks wurden von einem spezialisierten Dienstleister am Tag der Prüfung zur Verfügung gestellt. "Die vom hessischen Aufgabenerstellungsausschuss gemeinsam mit der ZDK-Aufgabenbank entwickelte Prüfung läuft an jedem Standort auf einem speziellen Prüfungsserver, der wiederum über ein internes und damit hochsicheres WLAN-Netz mit den Notebooks kommuniziert. Die Prüfung läuft damit völlig unabhängig von regional verfügbaren Computern und Internetanschlüssen", ist sich Thorsten Krämer, Vorstand für Berufsbildung beim Landesverband Hessen, sicher.
Jetzt wartet die nächste Pilotphase: Im Dezember geht es in Hessen weiter. Dann führen die vier Pilot-Innungen des letzten Jahres auch die theoretische Gesellenprüfung Teil 2 digital durch. 2021 ist das Verfahren dann für ganz Hessen vorgesehen.
Passend zu diesem Artikel
Vom Fachkräftemangel ist auch das Kfz-Gewerbe betroffen. Die Autohäuser und Werkstätten sorgen aber selbst dafür, dass sich die Situation verbessert. So starteten im vergangenen Jahr gut 23.500 junge Menschen ihre Ausbildung zum bzw. zur „Kfz-Mechatroniker/in“.
Um knapp 12 Prozent ist der Umsatz im Kfz-Gewerbe im vergangenen Jahr auf den neuen Rekordwert von 207,3 Mrd. Euro gestiegen. Starke Impulse gab es vor allem im Servicegeschäft sowie im Gebrauchtwagenhandel. Sorgen bereits allerdings der stockende Absatz von E-Autos.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat mit dem am vergangenen Wochenende verkündeten Förderungsstopp für Elektrofahrzeuge für erheblichen Wirbel gesorgt. Vertreter des Deutschen Kfz-Gewerbes äußerten sich mit deutlicher Kritik.