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Hebetechnik 16. April 2020

Nussbaum stellt Insolvenzantrag

Die Corona-Krise kam für den Hebetechnik-Spezialisten zur Unzeit: Restrukturierung, hohe Tilgungslast und der aktuelle Nachfrageeinbruch führen zur Zahlungsunfähigkeit von Nussbaum.

Der Hebebühnen-Hersteller Otto Nußbaum GmbH & Co. KG hat Insolvenzantrag beim Amtsgericht Offenburg gestellt. Dies geht aus einer Mitteilung der Kanzlei Schultze & Braun hervor, die mit der Insolvenzverwaltung betraut wurde. Die Unternehmen Nussbaum World Lifts GmbH, Nussbaum Parking GmbH, Nussbaum Automotive Solutions LP und Nussbaum Technologies GmbH sind nicht betroffen, wie es hieß.

Für das 1943 gegründete und familiengeführte Kehler Unternehmen kam die Corona-Krise zur Unzeit. Schließlich befindet sich Nussbaum seit 2016 „in einem tiefgreifenden und operativ bereits abgeschlossenen Restrukturierungsprozess“. Neben den Aufwendungen für die Restrukturierung belasten das Unternehmen hohe Tilgungslasten, hieß es von Seiten Schultze & Braun. Und weiter: „Ein Nachfrageeinbruch im Laufe des zweiten Halbjahres 2019 sowie die unklaren wirtschaftlichen Aussichten aufgrund der Corona-Krise machten den Insolvenzantrag notwendig.“

Laut dem zuständigen Anwalt Dirk Pehl erlaube es die Insolvenzordnung, das Unternehmen mit Hilfe eines Insolvenzplans oder einer Übernahme durch einen Kapitalgeber zu sanieren. „Wir ziehen beide Möglichkeiten unvoreingenommen in Betracht und werden in den kommenden Wochen herausarbeiten, welcher Lösungsweg der geeignetere ist. Die Situation ist natürlich angesichts des Corona-bedingten Herunterfahrens der deutschen Wirtschaft nicht einfach“, so Pehl.

Die Produktion beim Hebetechnik-Spezialisten steht den Angaben zufolge derzeit still. So habe das Unternehmen für den Monat April Kurzarbeit Null angemeldet. Für einen Erfolg der Sanierung wird es entscheidend darauf ankommen, wie schnell die Wirtschaft wieder hochfahren kann und darf“, erläuterte Dirk Pehl.

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