Direkt zum Inhalt
Fachkräfte 9. Dezember 2019

Abbrecher und Abgänger gesucht

Das Projekt „Abi + Auto“ feiert Jubiläum. Die direkte Ansprache von Abiturienten macht seit zehn Jahren Schule.

Bau
Bau

Abiturienten winken vielfältige Karrierechancen im Kfz-Gewerbe – mit dieser Botschaft wendete sich die Kfz-Innung München-Oberbayern 2009 erstmals gezielt an Schulabgänger und Studienabbrecher. Die erste „Abi + Auto“-Klasse startete mit 16 Teilnehmern im Ausbildungsjahr 2009/2010 – an das zehnjährige Jubiläum erinnerte jetzt die Innung in einer Mitteilung.

Die Ansprache von technikinteressierten und automobilaffinen Abiturienten macht seither Schule. Im Jahr 2012 folgten drei Handwerkskammern in Franken mit einem gleichnamigen Angebot. Und auch die Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Rhein-Neckar-Odenwald qualifiziert Schulabgänger für die Kfz-Branche. Das Motto: „Mit dem Abi auf die Überholspur. Die Branche braucht Nachwuchskräfte, die nicht nur mit dem technischen Fortschritt mithalten können, sondern auch über Führungsqualitäten und Organisationstalent verfügen, heißt es beispielsweise an der Heinrich-Lanz-Schule in Mannheim. „Echter Führungsnachwuchs braucht also nicht nur eine geschickte Hand, sondern auch einen klugen Kopf!“

Mit Tempo zum Meisterbrief

Die Möglichkeiten fassen die beteiligten Kammern und Innungen in ihren Flugblättern und Infobroschüren zusammen. Der Tenor: Die schulischen Vorkenntnisse der Abiturienten werden genutzt, um in einer verkürzten Ausbildungszeit den Berufsabschluss zum Kfz-Mechatroniker zu erwerben. Auch der beschleunigte Weg zum Qualifikationslevel des Servicetechnikers sowie des Kfz-Technikermeisters sei möglich. Die Teilnehmer können sich innerhalb der dreijährigen Projektphase bis zum Meister fortbilden. Die Blockbeschulung in speziell eingerichteten Fachklassen mit spezifisch adaptiertem Lehrplan findet in Oberbayern an der Berufsschule Landsberg am Lech sowie des Berufsbildungszentrums Weilheim statt.

Johannes Lock, Berufsbildungsreferent der Kfz-Innung München-Oberbayern, freut sich, dass das Projekt von Anfang an sehr gut angenommen wurde. Auch zeige die Teilnehmerstruktur, dass die Frauenquote innerhalb des Projekts deutlich über der Quote regulärer Ausbildungsverhältnisse im Kfz-Handwerk liegt, hieß es. Das mit dem Hermann-Schmidt-Preis und der Auszeichnung „Ausbildungs-Ass“ prämierte Projekt schafft Gewinner auf beiden Seiten: Jugendlichen mit allgemeiner bzw. fachgebundener Hochschulreife bietet sich eine attraktive Karrierealternative zum Studium. Betriebe bekommen die Möglichkeit, geeigneten Führungsnachwuchs für Ihr Unternehmen zu begeistern und in sehr kurzer Zeit auf diese Aufgaben vorzubereiten, ist man sich an der Kfz-Innung sicher.

Ad

Passend zu diesem Artikel