Direkt zum Inhalt
Markt 21. Januar 2019

2018 war ein Stau-Rekordjahr

Deutsche Autofahrer mussten auch 2018 sehr geduldig sein. Der ADAC meldet in seiner Jahresbilanz rund 745.000 Staus und damit rund drei Prozent mehr als im Vorjahr. Drei Bundesländer waren besonders betroffen.

Keine Besserung in Sicht: 2018 war ein neues Stau-Rekordjahr.
Keine Besserung in Sicht: 2018 war ein neues Stau-Rekordjahr.

Im Durchschnitt gibt es mehr als 2.000 Staus pro Tag. Die gemeldeten Staulängen wuchsen um rund fünf Prozent und summierten sich auf eine Gesamtlänge von etwa 1,5 Millionen Kilometer. Die Zeit, die die Verkehrsteilnehmer zum Stillstand gezwungen waren, betrug rund 459.000 Stunden. Gründe für den Anstieg sind die laut Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) leicht gestiegene Kfz-Fahrleistung sowie der Anstieg der Baustellenzahl: 2018 gab es drei Prozent mehr Nadelöhre als 2017.

Im Bundesländer-Ranking steht unverändert Nordrhein-Westfalen an der Spitze, 35 Prozent aller Staus entfielen im vergangenen Jahr auf Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland. Auf den Plätzen zwei und drei landeten erwartungsgemäß wie in den Vorjahren: Bayern (17 Prozent) und Baden-Württemberg (11 Prozent). Damit spielten sich rund zwei Drittel des Staugeschehens in diesen drei Ländern ab. Bei den Staukilometern lag Nordrhein-Westfalen mit rund 486.000 Kilometern ebenfalls vorn. Somit stammten 32 Prozent der gemeldeten Staukilometer aus Nordrhein-Westfalen, 18 Prozent aus Bayern, weitere 14 Prozent aus Baden-Württemberg.

Staureichste Fernautobahn blieb die A 3 (Köln – Frankfurt – Passau) mit 220 Kilometern Stau pro Autobahnkilometer. Den zweiten Rang belegt erstmals die A 1 (Lübeck – Hamburg – Köln) mit 214 Staukilometern, gefolgt von der A 5 (Basel – Karlsruhe – Frankfurt) mit 193 Staukilometern. Der mit Abstand staureichste Streckenabschnitt war wie in den Vorjahren der Bereich zwischen der österreichischen Grenze bei Suben und Passau auf der A 3 wegen der andauernden Grenzkontrollen.

Foto: ADAC

In der Liste des stauträchtigsten Wochentags hat der Mittwoch den Donnerstag überholt. Im Durchschnitt summierten sich die Staukilometer an diesem Wochentag auf eine Länge von 5.900 Kilometern. Donnerstage, Dienstage und Freitage sind ähnlich schlechte Reisetage. Wer an den Wochenenden unterwegs war, kam besser davon: Im Durchschnitt gab es sonnabends rund 1.500 Kilometer Stau und sonntags rund 1.400 Kilometer. Auch im Jahresverlauf zeigten sich deutliche Unterschiede: Im Juni, Oktober und November war am meisten los auf den Straßen. Immerhin: In den Hauptreisezeit-Monaten Juli und August gab es nicht mehr Staus als im Vorjahr.

Ad

Der ADAC wiederholt in diesem Zusammenhang seine Forderung an die Autobahnämter, das Baustellenmanagement zu optimieren. Unter anderem sollte darauf geachtet werden, dass die Anzahl der Fahrstreifen in der Baustelle unbedingt aufrechterhalten wird. So ließen sich Staus und in der Folge Auffahrunfälle am Stauende vermeiden. (ampnet/jri)

Passend zu diesem Artikel

Die deutschen Autokäufer waren im vergangenen Monat zurückhaltend. 
Einbruch bei Elektro-Pkw

Knapp 264.000 Pkw wurden in Deutschland im März neu zugelassenen – gut sechs Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Mit einem Minus von rund 29 Prozent war der Rückgang bei Elektroautos geradezu katastrophal.