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Teilegroßhandel 2. Januar 2017

Eberspächer setzt auf Batteriemanagement

Mit der Mehrheitsbeteiligung an der kanadischen Vecture Inc. baut der Esslinger Automobilzulieferer Eberspächer seine Elektronik-Kompetenz aus. Die Eberspaecher Vecture Inc. bietet künftig Batteriemanagement-Produkte für Industrieanwendungen, Medizintechnik sowie Fahrzeuge.

Mit Wirkung zum 14. September hat Eberspächer 80 Prozent des kanadischen Unternehmens Vecture Inc. mit rund 100 Mitarbeitern übernommen. Die Vecture- Gründer bleiben mit 20 Prozent der Anteile weiterhin aktiv in der Führung des Unternehmens. Mit der Beteiligung baut Eberspächer seinen für Elektronik verantwortlichen Geschäftsbereich Automotive Controls aus. Die langjährige Expertise von Vecture in der Entwicklung und Produktion von hochzuverlässigen und -effizienten Batteriemanagement-Systemen sowie vollständigen Energiespeicher-Systemen ermöglicht dem Zulieferer die Erweiterung seines Fahrzeugelektronik-Portfolios. Gemeinsam werden darüber hinaus die Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Medizintechnik und Industrieanwendungen ausgebaut. Bei Eberspaecher Vecture Inc. sollen zudem künftig auch bestehende Eberspächer-Elektronikprodukte für den nordamerikanischen Automotive Markt produziert werden.

Sowohl Eberspächer als auch Vecture sind davon überzeugt, dass das Gemeinschaftsunternehmen eine gute Ausgangsbasis für das künftige Wachstum und die weitere Entwicklung im stark wachsenden Energiespeichermarkt darstellt. „Wir sehen große Chancen in der Lithium-Ionen-Batterietechnologie. Mit der langjährigen Erfahrung und Expertise von Vecture können wir bessere Lösungen für das Batteriemanagement von Fahrzeugen anbieten und unser Lieferprogramm für Superkondensatoren-Systeme erweitern“, erläutert Dr. Dirk Walliser, Geschäftsführer Eberspächer Automotive Controls. „Dabei haben wir das Energiemanagement von 12-, 24- und 48-Volt-Bordnetzen sowie von hochautomatisierten Fahrzeugen und für Mild-Hybridfunktionen im Blick“, so Walliser weiter.

Hintergrund Batteriemanagement-Systeme (BMS)

BMS sind notwendig, um den (Lade-)Zustand von Batterien zu überwachen, vor Überladung bzw. -hitzung sowie abweichenden Spannungslagen zu schützen und die Batterielebensdauer zu verlängern. Sie kommen sowohl in tragbaren Anwendungen, wie beispielsweise bei Notebooks oder Nachtsichtgeräten, als auch mobilen Lösungen zum Einsatz. Dazu zählen Speichersysteme, z. B. in Bau-, Rettungs- und Flurförderfahrzeugen. In der Fahrzeugtechnik sind BMS, als Teil des gesamten Energiespeichersystems, die Schnittstelle zwischen dem Fahrzeug und den in der Batterie verbauten elektronischen Komponenten. Über ein BMS werden Funktionen gesteuert, die für die aktuellen Betriebszustände des Fahrzeugs nötig sind, zum Beispiel bei der Rekuperation, der Bordnetzstabilisierung sowie der Schutzabschaltung. (jg)

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